Schafläuse

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Zaupel
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Re: Schafläuse

Beitrag von Zaupel »

Loulou,
ist dir vielleicht schon mal der Gedanke untergekommen, dass auch der Glaube an die naturwissenschaftliche Weltsicht eine Überzeugung ist, deren Wert nicht durch sie selbst bewiesen werden kann?
Ich treffe immer wieder Menschen, die sich aus dem Bereich hinausbewegt haben, für den sich die moderne Medizin zuständig fühlt, weil sie keine (mehr) Möglichkeit sieht, ihre Denk- und Handlungsansätze in diesem Fall in die Leere gehen. Die naturwissenschaftliche westliche Medizin ist weit davon entfernt, auch nur annähernd alle Krankheiten zu verstehen, und so gibt es die Menge kranker Menschen, denen die wissenschaftliche Medizin nichts (mehr) darüber sagen kann, wo es herkommt, und/oder nicht, was man tun könnte. Es sind vor allem die Austherapierten, die zum Wunderheiler gehen, nicht die Blöden, oder die Verschnarchten, die die Aufklärung verschlafen haben. Und um solche Lebenssituationen und Menschen ist es mir gegangen.

Langer Rede kurzer Sinn: Mir persönlich fällt keine Erklärung ein, wie eine Schaflaus einem Leberkranken helfen könnte. Das bedeutet aber nicht, dass ich, wenn er mich darum fragt, die Läuse verweigere und ihm statt dessen einen Vortrag darüber halte, dass ein aufgeklärter Mensch so einen Krampf nicht zu glauben habe und tapfer, aber ohne Hoffnung dem Tod ins Auge blicken muss. Und das ist es, was Henry von mir verlangt hat, um kein Betrüger zu sein.

P.S. wenn Sterbende gefragt werden, was sie am Meisten bedauern, kommen einige Aussagen immer wieder. Erwägungen zu Liberalismus, zu Nietzsche oder zu einer evidenzbasierten Lebensführung gehören nicht dazu.
Der Mangel an Beweisen ist kein Beweis des Mangels.
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Henry
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Re: Schafläuse

Beitrag von Henry »

Zaupel hat geschrieben:das ist es, was Henry von mir verlangt hat
Ich verlange nichts von Dir und tat das auch nie. Oder doch: Werde gelassener!
Henry
der
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Loulou
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Re: Schafläuse

Beitrag von Loulou »

Zaupel hat geschrieben: Es sind vor allem die Austherapierten, die zum Wunderheiler gehen,

Also, wenn Du das glaubst......

P.S. wenn Sterbende gefragt werden, was sie am Meisten bedauern, kommen einige Aussagen immer wieder.
Solche Fragen zu stellen, fände ich sehr peinlich, aber warum soll man nicht das Bewußtsein und Gedächtnis Sterbender noch so richtig ausforschen. Vor Jahren habe ich mir angewöhnt, wenn jemand mich bedrängend und anmaßend (aus meiner Sicht) auszufragen versuchte, zu antworten: "Was ist der Zweck der Frage?" Wirkung: verblüffend
Ansonsten scheint Dir wie vielen nicht klar zu sein, daß die Natur, zu der wir mit aller Konsequenz als Lebewesen gehören, keine Geschenke macht, sondern ein unerbitlliches Unterfangen ist, das nicht vom Mondkalender bestimmt wird, vielmehr ohne jede Rücksicht auf Gefühle und Wünsche seinen Gesetzen, Verwerfungen Durchbruch verschafft, allem Aberglauben zum Trotz.
Das soll niemand abhalten, Sterbenden oder Euthanisierten sich zuzuwenden, wenn dies erwünscht ist. Vielen ist das ja zu ihren besten Lebzeiten verweigert worden.
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LuckyLucy
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Re: Schafläuse

Beitrag von LuckyLucy »

Henry hat geschrieben:Mors certa hora incerta.

Frei von Hoffnung ist jeder Tag ein Geschenk. Die Hoffnung auf ein Morgen ist verbunden mit der Angst, es könne keines geben. Diese Hoffnung ist nicht Antrieb. Sie ist Verzweiflung.

Wer solche Hoffnung nährt, nährt Verzweiflung.

Lieber Henry,

ich hoffe für Dich, dass Du niemals das Gefühl der Verzweiflung kennen lernen musst.

Lass doch auch mal andere Meinungen kommentarlos stehen.
LuckyLucy, schaffiebrig
Ilse
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Re: Schafläuse

Beitrag von Ilse »

OT

Ich staune immer wieder, mit welcher Unbefangenheit im Internet über Themen diskutiert wird, die im Alltag in der Regel ausgespart werden. In meinen wilden Jugendjahren habe ich gegen diese mir unverständliche Tabuisierung angekämpft und bestimmt viele Menschen vor den Kopf gestoßen. Mittlerweile verstehe ich die soziale Funktion dieser Tabus: eine eindeutige Position, die ggfs. auch sehr energisch verteidigt wird, führt zu Segmentierung und erschwert eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen denen, die zu Kontrahenten geworden sind.

Diese Erkenntnis hätte bei mir lebensgeschichtlich viel früher kommen dürfen - ich hätte mir manches Ungemach erspart:-;

/OT

Ich schlage vor, daß diejenigen, die nicht an eine mögliche positive Wirkung von Schafsläusen in der Therapie von Leberleiden glauben, ihren Glauben behalten und ihre Meinung zum Thema weiterhin kundtun. Die anderen tun genau das Gleiche. Wo ist das Problem?

Ich neige bisher zur Ansicht, daß es einen positiven Einfluß geben _kann_. Da die Regenerationskraft der Leber aber bekanntlich immens ist, ist nicht auszuschließen, daß die Heilung trotz Einsatz von Schafsläusen erfolgt ist. Deshalb würde ich gern mehr darüber hören, besonders bei der Therapie von Funktionseinschränkungen und Entzündungen der Leber.

Fine
Ilse
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Re: Schafläuse

Beitrag von Ilse »

LuckyLucy hat geschrieben:
Henry hat geschrieben:Mors certa hora incerta.

Frei von Hoffnung ist jeder Tag ein Geschenk. Die Hoffnung auf ein Morgen ist verbunden mit der Angst, es könne keines geben. Diese Hoffnung ist nicht Antrieb. Sie ist Verzweiflung.

Wer solche Hoffnung nährt, nährt Verzweiflung.

Lieber Henry,

ich hoffe für Dich, dass Du niemals das Gefühl der Verzweiflung kennen lernen musst.

Lass doch auch mal andere Meinungen kommentarlos stehen.
Kann es sein, daß wir mit Henry einfach einen Stoiker unter uns haben?
https://de.wikipedia.org/wiki/Stoa

Ilse
... jenseits der großen Entwürfe...
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Zaupel
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Re: Schafläuse

Beitrag von Zaupel »

Loulou hat geschrieben:
Zaupel hat geschrieben: Es sind vor allem die Austherapierten, die zum Wunderheiler gehen,

Also, wenn Du das glaubst.......
ich glaube das nicht, ich weiss es.
Zaupel hat geschrieben:P.S. wenn Sterbende gefragt werden, was sie am Meisten bedauern, kommen einige Aussagen immer wieder.
Loulou hat geschrieben:Solche Fragen zu stellen, fände ich sehr peinlich, aber warum soll man nicht das Bewußtsein und Gedächtnis Sterbender noch so richtig ausforschen. Vor Jahren habe ich mir angewöhnt, wenn jemand mich bedrängend und anmaßend (aus meiner Sicht) auszufragen versuchte, zu antworten: "Was ist der Zweck der Frage?" Wirkung: verblüffend
Wie es überhaupt vielen Wissenschaftsgläubigen peinlich ist, sich mit Menschen abzugeben, die sich - warum auch immer - aus dem Bereich der Wissenschafts-Ideologie hinausbewegt haben - hinausbewegen mussten oder wollten. Wie z.B. beim Sterben, beim Kranksein, aus Verzweiflung, in psychischer Krankheit... Deswegen sind sie aber immer noch Menschen - sich den eigenen Standpunkt zu wählen, ist ein wesentlicher Teil des Menschseins. Auch wenn es einer ist, der mir peinlich oder unverständlich ist.
Zweck jener Frage war, es herauszufinden, was wohl wirklich wichtig ist im Leben, zum Nutzen derjenigen, die noch die Möglichkeit haben, dieses Wichtige auch noch tatsächlich zu tun. Das kann man Menschen fragen, die sterben - und die genauso ein Bedürfnis haben, sich mit ihren Mitmenschen auszutauschen, wie Menschen in anderen Lebenslagen. Und die das, wie sich gezeigt hat, auch in einer (für mich) überraschenden und klaren Weise äußern.
Loulou hat geschrieben: Ansonsten scheint Dir wie vielen nicht klar zu sein, daß die Natur, zu der wir mit aller Konsequenz als Lebewesen gehören, keine Geschenke macht, sondern ein unerbitlliches Unterfangen ist, das nicht vom Mondkalender bestimmt wird, vielmehr ohne jede Rücksicht auf Gefühle und Wünsche seinen Gesetzen, Verwerfungen Durchbruch verschafft, allem Aberglauben zum Trotz..

Unerbittliches Unterfangen??? Erbittlich oder unerbittlich - was haben solche Kategorien im Zusammenhang mit "Natur" zu suchen?
Gefühle, Mitgefühl, Gesetze, Wünsche, Erbarmen: das ist alles Sache des Menschen, unsere Wahl und unsere Verantwortung, ich halte das für Aberglaube, solche Eigenschaften der Natur zu- oder abzuschreiben. Ja, wir sind Teil der Natur mit aller Konsequenz, aber wir sind der Teil, der für Erbarmen, Mitgefühl, Geschenke und Gesetze verantwortlich ist. Der Kampf-ums-Überleben-Glaube ist auch nur ein Glaube, der in dieser Form Wissenschaft-Folklore aus der Zeit ist, wo es eine "wissenschafliche" Begründung für den Frühkapitalismus gebraucht hat.
Der Mangel an Beweisen ist kein Beweis des Mangels.
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