Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

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alpenblümchen
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Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Beitrag von alpenblümchen »

verantwortlich für kokzidien sind für mich schlechte haltungsbedingungen. darum müsste das ziel sein die haltungbedingungen zu verbessern. anstatt medikamente zu verteilen.

wenn es denn kokzidien sind. denn unter den magen-darmparasiten haben wir die strongyloides papillosus. die übertragen sich schon gleich nach der geburt von der mutter über die milch und die haut auf das lamm. das lamm wird auch über die einstreu und die stalleinrichtungen befallen. die lämmer erkranken im alter von 3 wochen bis 3 monate. mit durchfall und schlechtem allgemeinzustand sind die symtome ähnlich wie bei der kokzidiose.
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Henry
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Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Beitrag von Henry »

Haltungsbedingungen sind kurzfristig nicht und rückwirkend überhaupt mehr zu ändern.

Kokzidien sind der alles überragende Befund der pathologischen Kotproben.

Ein Teil der behandelten Lämmer wird symptomfrei und überlebt.
Henry
der
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Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Beitrag von grauwoller »

Meine Erfahrung mit Kokzidien sind die, dass mit wachsender Herdengröße bei unveränderten Standortbedingungen im Winter, diese Biester unmerklich mitwachsen, ihre Oozysten als schwer bekämpfbare Dauerformen geschickt platzieren, und wenn man endlich merkt was los ist,ist die Kontamination schon ordentlich fortgeschritten.
Von schlechten Haltungsbedingungen im Sinne von nicht artgerecht kann man dabei wohl nicht reden, wohl aber von einer gewissen Sorglosigkeit und Naivität, den Feinden meiner Schafe gegenüber. Jedenfalls sehe ich dies im Rückblick betrachtet und auf meine Herde bezogen,genau so.
Es wäre natürlich das Allerbeste, man könnte in jedem Winter für seine Herde einen neuen, unkontaminierten Standort bereitstellen. Ist aber in meinem Fall, und das wird wohl vielen so ergehen, unmöglich.
Also versucht man Mittel zu finden,die den Feind vor Ort wirksam bekämpfen....
Nach dem Ausmisten des Stalles Branntkalk gestreut, habe ich ja schon immer, und gelegentliche Kalkstickstoffdüngungen auf der "Ablammwiese" wurden ebenfalls vorgenommen. Damit werden aber die Oozysten,diese Überlebenskünstler, nicht großartig beeindruckt. Die bei Raiffeisen erhältlichen Stalldesinfektionsmittel kamen dann statt des Branntkalkes zum Einsatz, bis ich dann irgendwann gewahr wurde,dass deren #Wirkung gegen Kokzidien überschaubar ist. Im letzten Jahr nach Recherche im Internet, auf ein ausgewiesen gegen u.a. Kokzidien wirksames Desinfektionsmittel (Interkokast) gestossen und zum Einsatz gebracht. In Kombination mit meiner Strategie, kurz bevor es mit dem Lammen los geht, Mitte Februar, noch mal komplett ausmisten und kalken, glaube ich mich hiermit auf einem guten weg???
Unabhängig davon habe ich aber durch die Ratschläge des Ganter´schen Schafgesundheitsdienstes , die Bekämpfung der Kokzidien auf Prophylaxe umgestellt, heisst: 2. Lebenswoche generelle Behandlung der Lämmer.
Es muss halt jeder so seine Lösungen finden, und das was Henry beschreibt, zeigt, wie schwer es ist, diesem Problem beizukommen. Hier sollte man auch bedenken, dass der wirtschaftliche Schaden nicht nur durch die gestorbenen Lämmer gegeben ist,sondern die Kokzidien-geschädigten Überlebenden sind i.d.R. dauerhaft beeinträchtigt.

Christoph
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Steffi
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Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Beitrag von Steffi »

Auf Anraten der Uni-Klinik Gießen bekommen meine Lämmer auch mit 2 Wochen ihre Baycox-Ration.

LG,
Steffi
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