Räude /Übertragung auf Menschen

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alina
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Räude /Übertragung auf Menschen

Beitrag von alina »

Räude !!!
Unsere vier Schafe sind an Räude erkrankt. (Wir haben das jetzt erst spät entdeckt. Die Tiere liefen im Spätsommer mit einer - wie wir erst jetzt erfahren haben - befallenen Herde auf einer Weide. Wir haben die Tiere jetzt geschoren und mit einem speziellen Mittel -in Wasser gelöst - das Fell benetzt. Außerdem wurde ihnen ein Mittel gegem Ekto- und Endoparasiten gespritzt. Der Besitzer der Herde hat die Mittel zur Verfügung gestellt...
Ich denke, die Tiere sind jetzt so gut versorgt, wie es möglich ist. Dass der Besitzer der Herde uns nicht über die Räude seiner Tiere informiert hat, ist eigentlich unverzeihlich. Aber das ist ein anderes Thema... )

Meine Frage ans Forum. Befallen die Räudemilben auch Menschen ?? Wir haben beim Scheren und Verarzten der Schafe mit angepackt. Ein Helfer hat eine schwangere Frau. Sollten die Milben uns befallen haben, gäbe es Mittel zur Behandlung. Aber wohl keine Mittel für Schwangere...

Jetzt herrscht hier etwas Panik... Wir waren davon ausgegangen, dass Schafmilben nicht auf Menschen übergehen. Bitte nur antworten, wer wirklich
fachkundig ist. Danke !!!
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Henry
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Re: Räude /Übertragung auf Menschen

Beitrag von Henry »

Mach Dir keine Sorgen. Weder für Dich noch für Schwangere sind Räudemilben ein unlösbares Problem. Eine Waschmaschine überleben die Milben nicht und die Apotheke hält für um die 20 Euro ein Duschgelshampoo für die Seele und gegen die Krätze bereit.

In der Hygiene unserer Zivilisation ist die Krätze chancenlos.

Ein Schwimmbadbesuch reicht heute aus, die meisten Ektoparasiten abzutöten. Chlorwasser und Badespaß.
Henry
der
Schafschützer
Annegret
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Re: Räude /Übertragung auf Menschen

Beitrag von Annegret »

Hi,

die meisten Milben sind Feinschmecker und halten sich an ihre Tierart. Auf gesunder Haut haben
Milben keine Chance. Wie Henry bereits erwähnte, unsere modernen Waschmittel bringen Alles um.

Auf den Händen von Friseuren oder anderen beruflich Chemie-exponierten Menschen hätten sie
vielleicht eine Chance, das kann man aber mit einer rückfettenden Handseife(Arzt- oder Babyseife)
und Handcreme verhindern. Fett (Handcreme) verklebt die Atemöffnungen der Milben und erstickt
sie.

Also keine Panik. In meinem langen Tierarztleben mit viel Händewaschen und anderen Strapazen für
die Haut meiner Hände, habe ich nicht eine einzige Infektion gehabt. Weder Pilze noch Milben.

Gruß

Annegret
alina
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Re: Räude /Übertragung auf Menschen

Beitrag von alina »

Milben... Ich muß das Thema noch einmal aufgreifen...
Ich hatte geschildert, dass unsere Schafe nach dem Kontakt mit einer "vermilbten" Herde befallen waren / sind. Wir haben das leider, leider erst spät gemerkt.
Der Schäfer, der das verursacht hat, hat uns dann geholfen. Die Schafe wurden im Januar geschoren und mit Sebacil äußerlich behandelt. Außerdem wurde , wie der Schäfer sagte, ? Alvimectin ? gespritzt. Die doppelte Dosis, so sagte er. Im Internet fand ich nur " Alfamectin" als Mittel gegen Ekto- und Endoparasiten. Ich vermute, ich habe den Namen des Mittels damals falsch verstanden. Es wird sich wohl um Alfamectin gehandelt haben.

Ich habe hier im Forum herumgelesen. Einige Schäfer erwähnen Doramectin als Mittel, das gespritzt wird. Ist das eventuell dem Alfamectin gleich zu setzen?

Wir müssen die Schafe noch einmal behandeln. Sie leiden erkennbar unter Juckreiz. Der Schäfer will noch einmal helfen. Einmal war er schon da und hat den Schafen mit einer Gießkanne Sebacillösung auf den Rücken gegossen. Das verteile sich schon, meinte er. Ich hätte lieber das ganze Fell der Tiere, Inneres der Ohren eingeschlossen, mit der Lösung behandelt. Und auch die Beine und das Fell über dem Klauenrand...

Morgen wird er noch einmal zu uns kommen. Ich vermute, ihr ratet auch dazu, das ganze Fell zu benetzen ???
Er wird auch das Spritzmittel mitbringen.
Im Internet habe ich jetzt einen Beipackzettel gelesen. "Nach einer Woche soll man die Injektion wiederholen. Verabreichung nicht intravenös oder intramuskulär, vielmehr mit 17er-Kanüle am Hals. Wartezeit 42 Tage. "
Die Behandlung mit der doppelten Dosis fand im Januar statt. Deshalb vermute ich, dass die Schafe es vertragen, ein weiteres mal gespritzt zu werden. Oder ? Ich werde den Schäfer aber bitten,nur die normale Dosis einzusetzen. Nach meiner Erinnerung hat er im Januar irgendwie die Schafe im Rückenbereich oder Nacken gespritzt. So irgendwie von oben herab zugeschlagen. So nenne ich das mal. Was genau meint denn der Beipachzettel mit "am Hals"?

Denkt ihr, es kann eine erfolgreiche Behandlung werden? Jetzt dreimal Sebacil im Abstand von einer Woche , und zwei Injektionen im Abstand von einer Woche.

Wann sollen die Schafe in eine saubere Bucht ? Den Kontakt zum bisher genutzten Stall können wir aber wohl nicht ganz unterbinden...
Inzwischen lassen wir die Tiere bei dem milderen Wetter auch wieder auf die Weide und damit an die Sonne und ans Licht. Etwas Wolle ist ja auch schon nachgwachsen. ( Bei der Kälte im Februar ( hier - 15 Grad..) habe sie im Stall gezittert... )

Wenn Ihr noch Ratschläge hättet, wäre ich sehr dankbar.
alina
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