Tierarzt-Bullshit

[Steffi]

Dr. Wagner durfte ich bei diversen Kursen auch kennenlernen, sehr sympathischer Typ. Leider bis über beide Ohren voll mit Arbeit. Er nimmt sich aber trotzdem die Zeit, einem zumindest per email weiterzuhelfen. Soweit ich ihn richtig verstanden habe, haben die Mitglieder im Hessischen Schafzuchtverband die Option, zweimal im Jahr die Herde durch die Justus-Liebig-Uni Gießen checken zu lassen.

LG,
Steffi

[-petra]

Hallo
Kann es sein, dass die Schafstierarztdichte unter anderem deswegen so gering ist, da die Schäfer früher, sehr eigene Menschen waren, die sich von einem "Gstudiertem" nichts sagen liesen und ein jeder seine speziellen Behandlungsmethoden hatte. War bei Wanderschäfereien auch schwierig, den Hoftierarzt immer zu erreichen.
Wie lange gibt es schon die zunehmend Klein und Hobbybetriebe?
Und ich möchte gerne auf Tierärzte verzichten, die sich mehr auf die Psyche des Tierhalters als auf die Krankheit des Tiers konzentrieren müssen.Wir arbeiten mit unseren Tierärzten so zusammen dass Wissen ausgetauscht wird, und Nichtwissen nicht zum Vorwurf wird. Hatten auch schon den Tierarzt mit seinen Studenten bei uns.
Unser Auftrag ist es die Tiere so zu halten, dass sie möglichst gesund sind, und einen Tierarzt zu finden der sich weiterbildet und einschätzen kann, wie groß die Kompetenz des Tierhalters ist um, verlässliche, hilfreich Informationen und Wissen zu bekommen.
Ciao Petra

[Henry]

Wir arbeiten mit unseren Tierärzten so zusammen dass Wissen ausgetauscht wird, und Nichtwissen nicht zum Vorwurf wird.

Heben sich Eure Rechnungen gegeneinander auf? Wessen Zähler tickt, wenn ihr gemeinsam über einer Diagnose grübelt?
Ist es tatsächlich heute schon zuviel verlangt, wenn ich von einem TA erwarte, daß er die Hilfe ist und ich maximal der Helfer?

Natürlich muß es den Vorwurf an den Tierarzt geben, wenn er für Leistungen bezahlt werden will, die er nicht erbringen kann, weil ihm Wissen fehlt. Blindflug können wir doch alle auch selber. Wir wollen doch gerade Wissen und Erfahrung - die uns fehlt - einkaufen und eben nicht entschuldigen, daß es bei ihm auch daran fehlt.

[Annegret]

Hi Henry,

bezüglich Neckarwestheim. Es gibt in Baden Württemberg einen sehr kompetenten und gut funktionierenden
Schafgesundheitsdienst. Dieser ist dem CVUA in Fellbach angegliedert.

Gruß

Annegret

[smallfarmer]

Ich glaube hier will wieder nur jemand provozieren. Aber mit so jemand möchte man als Dienstleister(Tierarzt) nicht unbedingt in Geschäftsbeziehung stehen. Kann ich dann schon verstehen.
In Mittelhessen (Nähe von Gießen) sind wir optimal mit kundigen Schaftierärzten versorgt. Eine größere Praxis agiert sogar Deutschlandweit.
Ich kenne den Schafgesundheitsdienst in Baden Würtemberg
recht gut. Sehr gute Tierärzte, sehr hohe Schafdichte, das passt
Und in Emden. Z.B. Auf der Deichacht Krummhörn hat es drei Schäfermeister mit Tausenden Muttern. U. Pape, K. Wuttge und A. Straubinger haben sicher den richtigen Tierarzt gefunden, die brauchen niemanden der das Rad neu erfinden will.

[grauwoller]

das Prinzip der Schafgesundheitsdienste beruht ja auch darauf, dass jemand neutrales mit Fachwissen regelmäßig die Herde anschaut.
Jeder Notfall hat doch eine Vorgeschichte, Schafe werden nur selten wie aus heiterem Himmel krank, sondern die Gründe für die Erkrankung sind meist hausgemacht. Wenn man nicht aufpasst, schleichen sich über die Jahre Dinge ein - man könnte hier von Betriebsblindheit sprechen - deren Folgen irgendwann zutage treten, indem Krankheitsympthome bei mreinen Schafen auftreten, die ich zuerst mal nicht recht zuordnen kann.
Was spricht dagegen, nach dem erfolgreichen Prinzip des Schafgesundheitsdienstes, dass sich erfahrene und unerfahrene Schafhalter im näheren Umkreis regelmäßig besuchen, und dabei andere Betriebe kritisch unter die Lupe nehmen. Ich denke das würde dem besuchten Betrieb, aber auch den Ratgebern etwas bringen. Man muss es nur einmal in Gang bringen.
Es gibt so viele Möglichkeiten für kleine Fehler, und jeder hat über die Jahre Lösungen entwickelt, warum soll das jeder für sich herausfinden, oder warum sollen Fehler doppelt und dreifach gemacht werden.
Es entwickelt sich ja dann auch zwangsläufig ein besseres Auge für organisatorische und bauliche Fehler, oder man gelangt zu Einsichten, von welchen Schafen man sich besser trennt, und auf welche man in der Zucht bauen kann...
Man wird auf jeden Fall an Sicherheit gewinnen, und wird unabhängiger davon, einen tollen Tierarzt haben zu müssen.

wäre mein Vorschlag, Christoph

mit einem leckeren Stück Kuchen und ´nem guten Kaffee macht die Inspektion sogar noch mehr Spaß.....

[Kathannes]

Ich hab jetzt nicht alle Beiträge aus dem Thema hier durchgelesen, möchte aber von meinen positiven Erfahrungen mit Tierärzten berichten: Der erste, den ich hatte, hat eine Zeitlang in australischen Riesenschafherden gearbeitet, der wusste alles über Schafe. Auch seine Kollegen (Gemeinschaftspraxis) wussten viel, haben im Zweifel ihn gefragt / geschickt. Es war immer ein Gespräch auf Augenhöhe, mir wurde immer geholfen, egal zu welcher Tageszeit. Meine erste Geburtshilfe hab ich in der Nacht mit dem Tierarzt am Telefon ("was siehst du jetzt? Gut. Mach mal das. Und dann das. ...") (erfolgreich) gemeistert.
Inzwischen sind wir umgezogen, der neue Tierarzt kennt sich sehr gut mit Wiederkäuern (Milchviehgegend) aus, und seine angestellten Mädels haben sich glaub ich in meine Schafe verliebt, die eine hat jetzt schon extra eine Fortbildung kleine Wiederkäuer besucht. Auch hier: Immer zur Stelle wenn man sie braucht, oft einfach (kostenlose) telefonische Beratung, manchmal werd ich auch nochmal angerufen ("ich hab grad noch mit einem Kollegen gesprochen, der hat noch dies und das gemeint").

Ich bin zufrieden. Ich hab den Eindruck, die die ich bisher kennen gelernt habe sind Tierarzt aus Überzeugung und Leidenschaft und machen einen guten Job.

[Henry]

... dann nenn' die doch hier, zur Freude aller!

[Kathannes]

Der erste war die Praxis Aichinger / Schmauser in Pulling bei Freising, der jetzige ist Dr. Helmut Neumann in Neumarkt St. Veit