Schafe werden die Würmer nicht los

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Rosenrot
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Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Rosenrot »

Ich Versuche mich kurz zu fassen und möchte eure Meinung hören.
Ich halte schon längere Zeit Kamerunschafe. Letzten Herbst kam ein neuer Bock zu meinem Auen. Damit fingen die Probleme an. Durchfall. Also ab zum Tierarzt und den Schafen eine Wurmkur verabreicht. (Es war so weißes Pulver. Wirkstoff - keine Ahnung.)
Es wurde nicht besser, also diesmal Kotprobe und anschließend Albendazol verabreicht. Auf Rat des Tierarzt es haben wir die Wurmkur nach einiger Zeit wiederholt. Der Bock hatte trotzdem Durchfall und wir vermuteten, dass er die anderen wieder ansteckend. Also nochmals Kotprobe und anschließend allen Ibomectin verabreicht. Der Bock bekam zusätzlich noch Vitamin B Komplex und E Selin und wurde sofort von der Herde getrennt. Am Anfang schien alles gut, dann wohl doch nicht. Auf Anraten (diesmal nicht vom Tierarzt) haben wir nun mit Flubendazol (welches eigentlich für Hühner gedacht ist) entwurmt. Es hat wieder nicht geholfen. Bei einigen Schafen ist und war der Kot in Ordnung. Aber einige haben Durchfall. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle angesteckt sind. Nach jeder Wurmkur, kamen die Schafe auf eine neue Weideparzellen, damit sie die Würmer nicht wieder neu aufnehmen. Weil sich die Würmer auch in den Grasspitzen absetzen, mähen wir nach dem Abweiden nach. Wir hoffen, dass die Weideflächen dadurch nicht verwurmt sind. Die Schafe mit dem Durchfall haben einen etwas aufgeblähten Bauch, sind aber dünn. Insgesamt haben wir 8 Auen und 3 Lämmer (1-2 Monate alt). Was würdet ihr nun tun? Warum haben die Wurmkuren vom Tierarzt trotz Kotprobe nichts gebracht?
Fröschchen
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Re: Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Fröschchen »

Rosenrot hat geschrieben:...Weil sich die Würmer auch in den Grasspitzen absetzen, mähen wir nach dem Abweiden nach...
? Ist dem so?

LG
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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Babs
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Re: Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Babs »

Rosenrot hat geschrieben: Was würdet ihr nun tun? Warum haben die Wurmkuren vom Tierarzt trotz Kotprobe nichts gebracht?
Hallo,
was sagt denn die Kotprobe?

Fröschchen hat geschrieben:
Rosenrot hat geschrieben:...Weil sich die Würmer auch in den Grasspitzen absetzen, mähen wir nach dem Abweiden nach...
? Ist dem so?
Es sind die Ameisen. Schau mal hier:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/hirn- ... e-1.837348



Barbara
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Henry
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Re: Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Henry »

Wer hat die Kotproben genommen und wer hat sie ausgewertet? Wurden Kokzidien und Kryptosporidien mit untersucht? Du hast kein Bandwurmmittel eingesetzt. Warum nicht? Keine Bandwürmer?

Gib eine rektal genommene Kotprobe direkt in die Parasitologie und laß das ganze Programm untersuchen! Behandle dann selektiv zuerst die drastischste Parasitosen und gib erneut Rektalkot ab.
Henry
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Re: Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Annegret »

Hi Fröschchen,

wie lange stehen die Schafe auf den jeweiligen Parzellen und wie lange ist die Pause zwischen zwei Beweidungen?

Kannst Du die Schafe für einige Zeit auf eine "jungfräuliche" Weide stellen.

Entwurmst Du immer alle Schafe zusammen?

Gruß

Annegret
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Re: Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Rosenrot »

Frischen Kot habe ich ins Glas gesammelt und dem Tierarzt gebracht. Dann hat der Tierarzt den Kot im Labor untersucht und mir anschließend die jeweilige Wurmkur empfohlen. Ausser Ibomectin hatte mir der Schäfer nach der einen Kotprobe empfohlen. Aber der Tierarzt fand es auch passend.
Das die Würmer sich in den Grasspitzen absetzen, hat mir der Schäfer erzählt. Wir mähen außerdem die eine Weide ab, weil die Schafe es einfach nicht schaffen das Gras abzufressen. Sie hat drei Parzellen. Die andere Weide hat 4 Parzellen. Insgesamt ca. 1 ha.
Ich kenne mich mit Wurmkuren (was gegen welche Würmer) nicht so gut aus, also habe ich dann die Wurmkur genommen, die der Tierarzt empfohlen hatte.
Die Schafe kamen auf eine "jungfräuliche" Weide, da wir die eine Weide mit den 3 Parzellen komplett neu angelegt hatten. Auf einer Parzelle stehen sie 1-3 Wochen. Eher 2 Wochen.
Wir geben das ganze Jahr über Heu, obwohl genug Gras da ist. Sie fressen zwischendurch gerne etwas Heu. Aber daran kann es doch nicht liegen. Oder?
Rosenrot
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Re: Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Rosenrot »

Ach so, natürlich würden alle Schafe entwurmt, nicht nur einzelne.
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Henry
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Re: Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Henry »

Mach eine Kotprobe im Gummihandschuh und gib die in ein Labor, nicht zum Tierarzt. Mit dem Befund wählst Du dann die Strategie oder Behandlung.

Gerade bei Kamerun würde ich auch auf ParaTB untersuchen. Die ist nicht selten und äußert sich auch so. Anhaltende Durchfälle und Abmagerung bei erhaltener Freßlust.
Henry
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Re: Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Annegret »

Hi,

die Idee von Henry mit Kokzidien, Kryptosporidien und Para-TB ist nicht zu vernachlässigen.

Wenn es aber nur Würmer und nur ein paar Schäfchen sind, würde ich Einzelkotproben nehmen und dann nur die Tiere entwurmen, die auch einen mäßigen bis stark positiven Befund haben. Die dann zweimal im Abstand von 10 Tagen entwurmen. Alles andere fördert die Resistenzbildung.

Lass sie nur jeweils eine Woche auf einer Parzelle, dann vermindert sich die Reinfektionsgefahr. Wenn es nicht sehr trocken und warm ist, sollten die zurückgelassenen Wurmeier "in's Leere" geschlüpft sein und die Weide nach sieben Wochen wieder sauber.

Lass das Heu füttern sein, dann fressen sie die Weide besser ab.

Gruß

Annegret

@ Henry

so blind sind meine Kollegen nun auch wieder nicht.
Fröschchen
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Re: Schafe werden die Würmer nicht los

Beitrag von Fröschchen »

Annegret hat geschrieben:Hi Fröschchen,
wie lange stehen die Schafe auf den jeweiligen Parzellen und wie lange ist die Pause zwischen zwei Beweidungen?
Kannst Du die Schafe für einige Zeit auf eine "jungfräuliche" Weide stellen.
Entwurmst Du immer alle Schafe zusammen?
Gruß
Annegret
Liebe Annegret,
das Wurmproblem haben nicht meine Schafen, sondern die von Rosenrot.
Ich fragte nur wg. der Grasspitzen nach.
Aber ich habe auch drei Parzellen angelegt (hätten sogar noch eine vierte) für z.Zt. eine Truppeneinheit von mom. 7, bleiben ca. 6 Wochen drauf.
Da es durch die Witterung hier so schnell wächst, schaffen die's auch aber auch nicht sauber, also wird anschließend ordentlich gemacht mittels Mäher und die Truppe wandert auf die nächste. Von zweien gibt es Heu, wobei das bei den täglichen Güssen ganz schon in Eilheuen ausartet :roll:
Entwurmen tue ich alle zusammen, TA gab mir Zolvix und Cestocur. Habe mir da bislang noch nie Gedanken gemacht, Kotproben einzuschicken.
(Wie macht man das eigentlich unaufwendig?? Ich stelle mir jetzt grad vor, auf Weide zu sitzen, die Hintern zu beobachten, dann hinzuflitzen :hund2: und die Köddel ins jeweilige Tütchen zu stopfen. Dann murmeln aber drei auf einmal und ich muß wieder eine Perestaltik-Perestroika abwarten. :grusel:
Windel über Nacht und frühs alles zusammenhaben? :gruebel: )
LG
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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