Gewinn bei Flaschenlämmern?

Benutzeravatar
Bettina
Förderin 2022
Förderin 2022
Beiträge: 33
Registriert: Do 29. Sep 2016, 10:50
Wohnort: 45309 Essen
Schafrasse(n): Bentheimer Landschafe, Zwartbles, Ostfriesische Milchschaf/Lacaunemix, Rhönschaf-Mix
Kontaktdaten:

Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von Bettina »

Ich schon einige male Flaschenlämmer aufgenommen. Die Aufzucht ist bekanntlich Zeit-und Arbeitsintensiv. Ganz abgesehen vom finanziellen Aspekt. Das macht man nur aus Spaß an der Freud, stelle ich fest.

Nun frage ich mich, was die professionellen Viehhändler in ihren Anzeigen bewegt nach Flaschenlämmern zu inserieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Aufzucht von Flaschenlämmern unterm Strich etwas raus kommt. Schlachten kann man die Federgewichte ja wohl kaum.

Hat jemand Info zu dem Thema?
Viele Grüße Bettina


"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."
Benutzeravatar
seb
Beiträge: 91
Registriert: Do 29. Sep 2016, 07:45
Wohnort: Marienheide
Schafrasse(n): Lacaune
Herdengröße: 40
Kontaktdaten:

Re: Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von seb »

Es gibt nur ein paar wenige "Professionelle", die mit Flaschenlämmern auf einen grünen Zweig kommen. Die haben in der Regel Tränkeautomaten, arbeiten mit günstigen Austauschern oder Kuhmilch, wenn sie billig ist. Dann wird die Säugezeit kurz gehalten, ab etwa 12 kg LG kann man Lämmer absetzen, wenn sie genügend Kraftfutter aufnehmen. Die Mast erfolgt dann mit günstigen Futtermitteln. Maissilage, Altbrot und Melasse benutzt ein mir bekannter Kollege. Aber um am Ende mit den ausgemästeten Lämmern noch Geld zu verdienen, dürfen die Verluste nicht hoch sein- und die Vermarktung muss stimmen.
schafbauer
Beiträge: 1524
Registriert: So 2. Okt 2016, 20:25
Schafrasse(n): Merinostuten
Herdengröße: 13
Kontaktdaten:

Re: Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von schafbauer »

seb hat geschrieben: Maissilage, .
ist maissilage für lämmer eigentlich eine gute wahl? ich probierte sie mal zu verfüttern musste aber schnell feststellen dass es nicht das wahre ist.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
Benutzeravatar
Bettina
Förderin 2022
Förderin 2022
Beiträge: 33
Registriert: Do 29. Sep 2016, 10:50
Wohnort: 45309 Essen
Schafrasse(n): Bentheimer Landschafe, Zwartbles, Ostfriesische Milchschaf/Lacaunemix, Rhönschaf-Mix
Kontaktdaten:

Re: Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von Bettina »

Ich kann mir vorstellen, dass es auch an der Summe der Lämmer liegt, welche da aufgekauft werden, damit es rentabel wird. Aber du hast recht, es darf zu keinen größeren Ausfällen kommen. Danke für die Info.
Viele Grüße Bettina


"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."
Benutzeravatar
LuckyLucy
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 494
Registriert: Fr 30. Sep 2016, 12:39
Kontaktdaten:

Re: Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von LuckyLucy »

Selbst in großen Schäfereien fällt in der Lammzeit nicht täglich ein Flaschenlamm an. Und beim gesamten Schafbestand in Deutschland fällt mir die Vorstellung schwer, dass jemand gewerbsmäßig Flaschis aufzieht. Wie sollten die Tierchen denn zeitnah diesen Betrieb errreichen?

Den einzigen möglichen Sinn, der sich anbietet, Flaschenlämmer aufzuziehen: Man bekommt zahme Tiere, die für Streichelzoos oder als Therapietiere bestens geeignet wären.
LuckyLucy, schaffiebrig
Benutzeravatar
LuckyLucy
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 494
Registriert: Fr 30. Sep 2016, 12:39
Kontaktdaten:

Re: Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von LuckyLucy »

Bettina hat geschrieben:... Nun frage ich mich, was die professionellen Viehhändler in ihren Anzeigen bewegt nach Flaschenlämmern zu inserieren.
Die einfachste Lösung, bevor wir hier weiter wild spekulieren: Mit dem Inserenten das Gespräch suchen.
LuckyLucy, schaffiebrig
Benutzeravatar
Bettina
Förderin 2022
Förderin 2022
Beiträge: 33
Registriert: Do 29. Sep 2016, 10:50
Wohnort: 45309 Essen
Schafrasse(n): Bentheimer Landschafe, Zwartbles, Ostfriesische Milchschaf/Lacaunemix, Rhönschaf-Mix
Kontaktdaten:

Re: Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von Bettina »

LuckyLucy hat geschrieben:Selbst in großen Schäfereien fällt in der Lammzeit nicht täglich ein Flaschenlamm an. Und beim gesamten Schafbestand in Deutschland fällt mir die Vorstellung schwer, dass jemand gewerbsmäßig Flaschis aufzieht. Wie sollten die Tierchen denn zeitnah diesen Betrieb errreichen?

Den einzigen möglichen Sinn, der sich anbietet, Flaschenlämmer aufzuziehen: Man bekommt zahme Tiere, die für Streichelzoos oder als Therapietiere bestens geeignet wären.
In Milchbetrieben wird bekanntlich die Milch verarbeitet. Da werden Kälber oder Lämmer meist nach ein paar Tagen abgesetzt. Diese werden dann verkauft. Es handelt sich dann eher nicht um vereinzelte "Notfälle".
Viele Grüße Bettina


"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."
Benutzeravatar
LuckyLucy
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 494
Registriert: Fr 30. Sep 2016, 12:39
Kontaktdaten:

Re: Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von LuckyLucy »

Ups - sorry, die hab ich nicht auf dem Schirm gehabt, die milchverarbeitenden Betriebe.
LuckyLucy, schaffiebrig
Hobbyschaf
Beiträge: 60
Registriert: Do 27. Okt 2016, 17:25

Re: Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von Hobbyschaf »

Wenn jemand Milchvieh hält, sind die Preise für die Milch jenseits von gut und böse. Villeicht sind auch nicht nur gute Schlachtlämmer das Ziel. Weil, egal wo man hinschaut, die Aufkaufpreise für Schlachttiere sind ein Lacher. Bei der geringen Anzahl an Flaschenlämmern könnte es durchaus auch der Verkauf von Gartenlämmern an Privatleute sein. Ein paar wenige kann man da gut verkaufen.

Manche Milch ist auch unverkäuflich. Wartezeiten von Medis, Zellzahlen, Keime etc.... Wenn aus einer Entsorgung noch was rauskommt kann das auch mal nicht so schöne leckere Hintergründe haben. Vor ganz vielen Jahren war es hier normal, die Milch von euterkranken Kühen zu verfüttern.
Benutzeravatar
seb
Beiträge: 91
Registriert: Do 29. Sep 2016, 07:45
Wohnort: Marienheide
Schafrasse(n): Lacaune
Herdengröße: 40
Kontaktdaten:

Re: Gewinn bei Flaschenlämmern?

Beitrag von seb »

Der Punkt ist ein anderer. Wer Schafmilch erzeugt, kann mit der Aufzucht an der Mutter nur Verluste machen. Es gibt trotzdem Melkbetriebe, die ihre Lämmer bei der Mutter lassen. Dann muss man die entgangene Milch als Folgekosten der Milcherzeugung in Rechnung stellen. Der Preis für Schafmilch ist nicht so schlecht, vor allem nicht, wenn man die Milch selber verarbeitet. Rein betriebswirtschaftlich ist kein Lamm am wirtschaftlichsten, leider gehts bei den Schafen nicht ganz ohne.
Antworten