Aue und Lamm separieren

Benutzeravatar
Chrigula
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 158
Registriert: Do 29. Sep 2016, 10:32
Wohnort: Ostschweiz
Schafrasse(n): SBS & Waldschafe

Aue und Lamm separieren

Beitrag von Chrigula »

Liebe Fories

Bei uns hat es heute Morgen das erste Mal Nachwuchs gegeben :sekt: Ursprünglich hatte ich vorgesehen, die Aue ein bis zwei Tage vor der Geburt in eine Einzelbox zu bringen, damit sie danach mit ihrem Lamm ein paar Tage "allein" ist (sie hat Sicht- und Schnupperkontakt mit den anderen Mähdels). Nun sind das aber die ersten Lämmer, die bei uns geboren wurden (und ich sozusagen blutiger Anfänger in Sachen Geburt) und ich habe den Zeitpunkt fürs Separieren (natürlich) verpasst. Als ich heute Morgen in den Stall gekommen bin, sah ich, dass die Fruchtblase geplatzt war, da wollte ich die Aue natürlich nicht mehr stressen. Als ich dann heute Mittag wieder im Stall war, lagen da zwei Lämmchen, vermutlich erst gerade geboren, denn das eine war noch ganz nass.
Die Aue hat die Beiden fürsorglich trocken geleckt und die Lämmer machten auf mich soweit einen fitten Eindruck.

Nun bin ich mir unsicher, ob ich die drei nachträglich noch in eine separate Box bringen soll oder nicht. Ich möchte die Aue nicht gross stressen, jetzt, wo die Lämmer da sind aber ich habe ein bisschen Angst, dass die kleinen Lämmer in den anderen Schafen "untergehen". Zudem soll das Separieren der Auen mit ihren Lämmern ja die Bindung fördern.

Wie handhabt ihr das? Separiert ihr eure Auen und Lämmer oder macht ihr das, wenn überhaupt, vor der Geburt, danach aber nicht mehr? Ich muss dazu sagen dass wir nur fünf Schafe haben, wir sind also kein Grossbetrieb ;) Unsere fünf Schafe stehen alle gemeinsam in einem Stall mit Freilauf und fressen aus der gleichen Raufe. Es wäre aber kein Problem, den Stall zu unterteilen bzw. eine separate Bucht habe ich eh schon eingerichtet, nur habe ich halt eben den Zeitpunkt fürs Separieren verpasst ;)

Danke für eure Inputs und äs Grüessli von einer etwas nervösen Schafhalterin (das legt sich hoffentlich mit jeder weiteren Lämmergeburt :) )
Über den Hund rede nicht mit anderen Hirten. Die sehen das nicht
objektiv; jeder denkt, sein eigener Hund sei der beste. Lass sie denken.
Der beste Hund ist dein Hund. Das wisst ihr beide, dein Hund und du.


(L. Tuor - Neues Handbuch Alp)
Benutzeravatar
Babs
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 1029
Registriert: Do 29. Sep 2016, 07:41
Wohnort: Baden-Württemberg
Schafrasse(n): Skudden

Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Babs »

Hoi,
Glückwunsch zum Nachwuchs!

Das Separieren handhabe ich individuell. Die meisten unserer Skudden haben Stress, wenn sie bereits vor der Geburt in die Ablammbucht sollen.
Wenn ich weiss, dass eine Lammung ansteht, kontrolliere ich engmaschig, so alle vier Stunden. Wenn die Fruchtblase sichtbar ist, kontrolliere ich alle halbe Stunde. So bekomme ich i.d.R. rechtzeitig mit, wenn bei der Geburt Probleme auftauchen.

Mütter mit Zwillingen bringe ich nach der Geburt für einige Tage in die Einzelbox. Mütter mit Einlingen je nach Situation.
Vorteil: Sie können sich in Ruhe aneinander gewöhnen. Die Mutter hat keinen Stress, weil sie die Lämmer immer bei sich hat, und kann auch in Ruhe fressen. (Zwillinge tendieren dazu, ihre Umgebung einzeln zu erkunden, während die Mutter dann nicht weiss, wen sie zuerst wieder einsammeln soll ;) ). Wenn weitere Lämmer geboren sind, stossen die Mütter fremde Lämmer weg. Das führt zu unnötiger Unruhe im Stall und evt. zu verletzten Lämmern.
Achte darauf, dass die Lämmer nicht aus der Einzelbucht herausschlüpfen können und danach nicht mehr zurück finden.

Das hier kennst du, nehme ich an? Vorbereitung Lammzeit


Liebe Grüsse
Barbara
Benutzeravatar
Chrigula
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 158
Registriert: Do 29. Sep 2016, 10:32
Wohnort: Ostschweiz
Schafrasse(n): SBS & Waldschafe

Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Chrigula »

Liebe Barbara

Danke für deine Ausführungen. Das waren eben auch meine Überlegungen zumal die anderen Schafe heute Mittag etwas "nervös" waren und ich Angst hatte, dass die Lämmer evtl. "unter die Räder" kommen, wenn da so ein Gewusel im Stall ist.
Ich denke, ich werde die Aue mit ihren beiden Lämmern heute Abend separieren und hoffe, dass die kleinen Knöpfe es beide schaffen :) Die Aue schien mir sehr fürsorglich aber es sind ihre ersten Lämmer (meine ja auch :freu: ) und daher hab ich keine Erfahrungswerte, wie das abläuft.

Und danke für den Link, das hab ich mir sicher schon fünfmal durchgelesen aber eine gewisse Unsicherheit schwingt immer noch mit ;) Ich muss da wohl erst etwas reinwachsen ;)
Über den Hund rede nicht mit anderen Hirten. Die sehen das nicht
objektiv; jeder denkt, sein eigener Hund sei der beste. Lass sie denken.
Der beste Hund ist dein Hund. Das wisst ihr beide, dein Hund und du.


(L. Tuor - Neues Handbuch Alp)
Benutzeravatar
Babs
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 1029
Registriert: Do 29. Sep 2016, 07:41
Wohnort: Baden-Württemberg
Schafrasse(n): Skudden

Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Babs »

Chrigula hat geschrieben: und hoffe, dass die kleinen Knöpfe es beide schaffen :) Die Aue schien mir sehr fürsorglich aber es sind ihre ersten Lämmer (meine ja auch :freu: ) und daher hab ich keine Erfahrungswerte, wie das abläuft.
Wenn sie einen fitten und munteren Eindruck machen und regelmässig bei der Mutter trinken, sollte alles gut sein. :)
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4439
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Henry »

Wenn's (noch) keine anderen Lämmer gibt und auch keine bekloppten andern Mutterschafe, die in der Lammung liegen aber schon fremde Lämmer wegadoptieren wollen - Laß alles wie's ist. Wenn man's gut meint und stiezt passieren Unfälle, die's sonst nicht gegeben hätte ...
Henry
der
Schafschützer
Benutzeravatar
Chrigula
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 158
Registriert: Do 29. Sep 2016, 10:32
Wohnort: Ostschweiz
Schafrasse(n): SBS & Waldschafe

Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Chrigula »

Danke für den Hinweis Henry. Generell möchte ich auch nicht zu viel "rumdoktern" sondern möglichst viel der Natur überlassen. Nun war ich aber heute Abend nochmals im Stall und habe beobachtet, dass die Aue das grössere der beiden Lämmer (ein Böckchen) sehr unsanft (!) wegstösst und nicht trinken lassen möchte. Ich habe die Aue dann festgehalten, damit beide Lämmer trinken konnten. Anschliessend haben wir die Aue mit den Lämmern separiert. Da sie das eine Lamm wirklich sehr, sehr unsanft umher "bugsiert" hat, haben wir sie vorerst angebunden. Ich habe ehrlich gesagt etwas Respekt, dass sie mir das Lamm sonst kaputt macht :traurig: Ich bin nun etwas unsicher, da ich die Aue eigentlich nicht so angebunden stehen lassen möchte - ich sehe das Schlimmste schon passieren... Andererseits möchte ich das Lamm so auch nicht einfach bei ihr lassen.

Bin etwas ratlos... Aue so stehen lassen und hoffen, dass sie das Lamm noch an sich ranlässt bzw. es zumindest nicht so grob herumschupft oder Aue mit dem kleineren Lamm alleine lassen und das andere Lamm mit der Flasche aufziehen?
Was macht ihr in solchen Fällen und woher kommt das, dass die Mutter das eine Lamm derart unsanft davon stösst? Kann das damit zusammenhängen, dass es eine Erstgeburt ist und es gleich Zwillinge gegeben hat? Hatte sie evtl. zu viel Stress oder mache ich mir einfach viel zu viele Sorgen?? Herrje...
Über den Hund rede nicht mit anderen Hirten. Die sehen das nicht
objektiv; jeder denkt, sein eigener Hund sei der beste. Lass sie denken.
Der beste Hund ist dein Hund. Das wisst ihr beide, dein Hund und du.


(L. Tuor - Neues Handbuch Alp)
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4439
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Henry »

Niemals unbeaufsichtigt anbinden!
Henry
der
Schafschützer
Benutzeravatar
peter e.
Förderer 2024
Förderer 2024
Beiträge: 708
Registriert: Do 29. Sep 2016, 22:52
Wohnort: Mittelhessen
Schafrasse(n): -ohne-
Herdengröße: 0

Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von peter e. »

Chrigula hat geschrieben:...
Nun war ich aber heute Abend nochmals im Stall und habe beobachtet, dass die Aue das grössere der beiden Lämmer (ein Böckchen) sehr unsanft (!) wegstösst und nicht trinken lassen möchte. Ich habe die Aue dann festgehalten, damit beide Lämmer trinken konnten. Anschliessend haben wir die Aue mit den Lämmern separiert. Da sie das eine Lamm wirklich sehr, sehr unsanft umher "bugsiert" hat, haben wir sie vorerst angebunden. Ich habe ehrlich gesagt etwas Respekt, dass sie mir das Lamm sonst kaputt macht :traurig: Ich bin nun etwas unsicher, da ich die Aue eigentlich nicht so angebunden stehen lassen möchte - ich sehe das Schlimmste schon passieren... Andererseits möchte ich das Lamm so auch nicht einfach bei ihr lassen.
Bin etwas ratlos... Aue so stehen lassen und hoffen, dass sie das Lamm noch an sich ranlässt bzw. es zumindest nicht so grob herumschupft oder Aue mit dem kleineren Lamm alleine lassen und das andere Lamm mit der Flasche aufziehen?
Was macht ihr in solchen Fällen und woher kommt das, dass die Mutter das eine Lamm derart unsanft davon stösst? Kann das damit zusammenhängen, dass es eine Erstgeburt ist und es gleich Zwillinge gegeben hat? Hatte sie evtl. zu viel Stress oder mache ich mir einfach viel zu viele Sorgen?? Herrje...
Es geht nicht aus dem text hervor, ob es sich um eine erstgebärende handelt - diese haben bei der ersetn zwillingsgeburt manchmal probleme bein <anerkennen> des zweiten. ich hatte auch einmal eine mutter, die immer das bocklamm abgestgoßen hat - wie hier. probieren, ob es sich gibt, nötigenfalls beifüttern bzw. als flaschenlamm hochziehen. Manchmal wird das zweite nach ein paar tagen akzeptiert. Erst einmal festhalten, damit alle in ruhe saufen können, damit must du aber einen rigiden zeitplan einhalten.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

frei nach Schiller
Benutzeravatar
Chrigula
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 158
Registriert: Do 29. Sep 2016, 10:32
Wohnort: Ostschweiz
Schafrasse(n): SBS & Waldschafe

Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Chrigula »

peter e. hat geschrieben:Es geht nicht aus dem text hervor, ob es sich um eine erstgebärende handelt - diese haben bei der ersetn zwillingsgeburt manchmal probleme bein <anerkennen> des zweiten.
Ja das stimmt, ist mir total "untergegangen", sorry. Es handelt sich tatsächlich um eine Erstgebärende und ja, ich habe gelesen, dass die gelegentlich Probleme haben bei der ersten Geburt bzw. beim Annehmen der Lämmer.
Bei uns ist es übrigens auch das Bocklamm, welche sie wegschubst...
Ich habe die Aue nun losgemacht und geschaut, dass beide Lämmer nochmals ordentlich trinken können. Sie hat das kleine Böckchen immer noch sehr unsanft beiseite geschubst, liess es aber trinken, als sie am fressen war. Evtl. war es auch einfach etwas viel Aufregung im Stall? Die anderen Schafe die neugierig herumlaufen, ich mit meiner Stirnlampe (die ich extra gedimmt hatte, als ich dort war), das Umsetzen in die Einzelbox...

Nun, morgen früh weiss ich mehr. Jetzt lege ich mich erstmal hin und hoffe, dass die beiden Lämmer die Nacht gut überstehen und morgen wohlauf sind.
Über den Hund rede nicht mit anderen Hirten. Die sehen das nicht
objektiv; jeder denkt, sein eigener Hund sei der beste. Lass sie denken.
Der beste Hund ist dein Hund. Das wisst ihr beide, dein Hund und du.


(L. Tuor - Neues Handbuch Alp)
Benutzeravatar
Chrigula
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 158
Registriert: Do 29. Sep 2016, 10:32
Wohnort: Ostschweiz
Schafrasse(n): SBS & Waldschafe

Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Chrigula »

Chrigula hat geschrieben:Was macht ihr in solchen Fällen und woher kommt das, dass die Mutter das eine Lamm derart unsanft davon stösst? Kann das damit zusammenhängen, dass es eine Erstgeburt ist und es gleich Zwillinge gegeben hat? Hatte sie evtl. zu viel Stress oder mache ich mir einfach viel zu viele Sorgen?? Herrje...
Halt! Da steht es ja mit der Erstgeburt ;) Gut Nacht allerseits und danke für eure Rückmeldungen!
Über den Hund rede nicht mit anderen Hirten. Die sehen das nicht
objektiv; jeder denkt, sein eigener Hund sei der beste. Lass sie denken.
Der beste Hund ist dein Hund. Das wisst ihr beide, dein Hund und du.


(L. Tuor - Neues Handbuch Alp)
Antworten