Aue und Lamm separieren

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Henry
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Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Henry »

Chrigula hat geschrieben:... Ich schaue deshalb, dass ich die nötigen Arbeiten im Stall relativ ruhig verrichte ...
Das würde ich nicht machen. Schafe empfinden bewußt vorsichtiges Vorgehen als das Anschleichen des Raubtieres. Mach alles wie immer. Dann ist das wie immer. Und wie immer ißt entspannt.

Ich ddenke auch, daß Du den Stietz aufmachen kannst.
Henry
der
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Chrigula
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Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Chrigula »

Wir haben ihr gestern die Einzelbox vergrössert und ich denke, wir lassen sie nächste Woche wieder zu den anderen Mähdels :)
Es ist übrigens nicht so, dass ich im Stall rumschleiche oder so, ich mache es eigentlich schon so wie immer, versuche halt aber, grösseres "Herumgewusel" zu vermeiden bzw. ich lasse sie möglichst in Ruhe und gehe nur an ihre Box zum Füttern und Wasser wechseln.
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Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Fröschchen »

grauwoller hat geschrieben:
Das Mutter-Schaf auf keinen Fall anbinden,denn sie muss mit ihrer Schnauze die Lämmer zum Euter positionieren und die Geruchskontrolle des Stuhlganges ihrer Lämmer, wird ihr dann auch bald zeigen, dass Lamm Nr 2 von ihrer Milch genährt ist

DAS ist der Grund??! Ich dachte, daß die nur leckend helfend aktivieren

Wenn sie es gar nicht riechen will,und immer wieder wegstösst,versuche dem Lamm das Trinken von hinten beizubringen, das kann dich vor einem Flaschenlamm bewahren.

Machen das denn nicht die fremden Milchräuber? Einmal geht zufällig gut, zweimal vllt. auch, aber als Dauerlösung für die ersten Wochen?
Grad jetzt erstmalig gelesen. Ist zwar schon ein wenig her, aber die Zeiten gehen und kommen... LG
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Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von grauwoller »

Hallo Frosch,

ja genau, DAS ist der Grund, bzw. einer der Gründe, warum zu einer funktionierenden Mutter Lamm Beziehung die Geruchskontrolle der Exkremente für das Mutterschaf möglich sein muss. Deshalb ist es auch schlauer, wenn es bei der Akzeptanz eines Lammes Probleme gibt, mit abgemolkener Milch der eigenen Mutter zuzufüttern, und Milchaustauscher nur, wenn gar nix mehr geht.
Und du hast recht, dass die Methode von hinten, die der Milchräuber ist. Wenn ich aber die o.g. Geruchskontrolle dadurch umgehen kann, und das Lamm in die Lage versetze an Muttermilch zu kommen, soll es mir recht sein. Das Risiko einer Euterentzündung ist natürlich gegeben, nehme ich aber in Kauf, wenn ich dadurch auf das Flaschenfüttern verzichten kann. Wenn es dann zu einer Euterentzündung kommen sollte, dann würde es ein Schaf betreffen, welches bei mir eh keine Zukunft hat, weil wg. schlechter Muttereigenschaften der Tod durch meinen "Auftragsmörder" schon klar ist.

Christoph
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Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von Fröschchen »

grauwoller hat geschrieben: Das Risiko einer Euterentzündung ist natürlich gegeben, ... Wenn es dann zu einer Euterentzündung kommen sollte, ...
Hi Christoph,
wg. mechanisch unphysiologischer weil quasi "Gegenrichtung"??

Hatte heuer eine Zwillingsmutter, deren Zitzen echt nur von hinten zu sehen waren (Euter zu mächtig aufgegangen?).
Anfangs stellten sich die Winzlinge wie Hein Blöd an, weilse vorne nüscht zum Andocken fanden.
Hatten dann auch selbst die Idee von hinten, wurden aber weggekickt.
Inzwischen alles schön, von vorn, und Ärschle zu Mutterns Nase.

Interessant fand ich die Aussage von Henry, daß Zwillinge sich die bevorzugte Saug-Seite "auslosen" und dabei bleiben.
Kann ich zu 90% bestätigen.
Selbst bei den Drillingen, wobei der Zweite sich die A-Karte ausgelost hat. Der kriegt früh und abends eben noch ein Extra dazu. Reine Fürsorglichkeit.

LG
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Re: Aue und Lamm separieren

Beitrag von grauwoller »

Wenn man sich bewusst macht,dass eine gute Mutter kein fremdes Lamm trinken lässt, dann kommt man zu der Erkenntnis, dass jeder unkontrollierte Zugriff auf das das Euter, durch Ausweichbewegung versucht wird zu unterbinden. Diese Ausweichbewegungen bei gleichzeitigen Zahnen-unterstütztem
Festhalten des unerlaubt melkenden Lammes, kann leicht zu Bissverletzungen führen. In dem Fall wäre es also vorteilhaft, wenn die Mutterinstinkte nicht so ausgeprägt wären....
Dass es bei Zwillingen jeweils die Lieblingsseite gibt, kann ich nur bestätigen. Deshalb sollte man beim Absetzen der Lämmer auch möglichst beide Lämmer gleichzeitig absetzen, oder man sieht gewährleistet, dass das verbliebene Lamm an beiden Seiten trinkt, anderenfalls kann es zu Euterentzündung kommen.

Christoph
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