Nachgeburtsverhalten - Therapie?

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Babs
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Nachgeburtsverhalten - Therapie?

Beitrag von Babs »

Hallo zusammen,

in Vorbereitung Lammzeit / Ablauf der Geburt
haben wir noch folgenden Text aus dem alten Forum:

"Innerhalb von ca. 2 Stunden nach der letzten Geburt geht die Nachgeburt ab. Diese sollte man aus der Ablammbox entfernen (wenn sie nicht vom Muttertier gefressen wird), da sie sonst einen idealen Nährboden für Krankheitskeime darstellt. Geht die Nachgeburt nicht ab, muss sie vom Tierarzt gelöst werden. Dies geht nahe bei der Geburt am besten weil der Muttermund noch offen ist und der Arzt genug Platz hat zu arbeiten."

Die Nachgeburt zu lösen, entspricht ja wohl nicht mehr dem heutigen Stand der Veterinärmedizin.
Könnte bitte jemand mit entsprechender Fachkenntnis formulieren, wie bei Nachgeburtsverhalten zu verfahren ist, damit ich den Text entsprechend korrigieren kann?

Danke!
Barbara
grauwoller
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Re: Nachgeburtsverhalten - Therapie?

Beitrag von grauwoller »

ob ich jetzt der fachmann bin, sei mal dahingestellt, und meine Erfahrung mit Nachgeburtverhalten liegt zum Glück auch lange zurück, aber wenn denn keiner will, dann versuche ich mal...
Geht die Nachgeburt nicht innerhalb von 2 Std nach der Geburt ab, und ich erwarte aufgrund von schwierigem Geburtsverlauf oder Erfahrungswerten aus vergangenen Lammungen bei diesem Schaf, auch kein baldiges Austreiben der Nachgeburt, dann injeziere ich , oder mein hinzugezogener TA 2 ml Oxytocin in den Muskel.
Nach allerspätestens weiteren 2 Std sollte die Nachgeburt dann auch abgelöst und ausgetrieben sein. Wenn nicht, ist der bereits ausgetriebene Teil an der Scham von einem TA abzutrennen, wenn er nicht eh bereits abgerissen ist. Zur Reinigung der Gebärmutter wird der TA einen Uterusstab durch den Muttermund schieben. Man beachte, dass das Zeitfenster, um durch einen geöffneten Muttermund, Uterusstäbe einzuschieben, sehr eng ist. Die angegebenen Zeiten sind also als Maximalzeiten zu betrachten.
Jetzt kann ausser genauem Beobachten, nicht mehr viel getan werden. Ich muss aber überdenken,ob die Versorgung der Schafe, insbesondere die mit Mineralien , dem Bedarf eines hochtragenden Tieres entspricht. Auch wenn jetzt erst mal die Funktion als Mutter, für das behandelte Schaf vorrangig ist, und ich dieses genau beobachte, kann ich mir schon mal Gedanken über die weitere Zuchttauglichkeit von besagtem Schaf machen.

wenn das irgendwie weiterhilft, dann kannst du den Text gerne nehmen - es werden aber gewiss noch Aufschreie von Experten kommen,die den Inhalt meines Textes in Frage stellen , da bin ich mir sicher, Christoph
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