Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

wollwiese
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von wollwiese »

Darfst du.
Sie hat dieses Jahr erwartungsgemäß nicht aufgenommen. Ist mopsig rund, aber fit und gesund. Ich nehme an dass noch eine Steinfrucht drin ist. Endgültig wissen werde ich es im Herbst, da geht sie mit den Lämmern zum Schlachter. Ist zwar bisschen schade, aber ich habe leider zu wenig Platz für einen "unnützen Fresser". Den Schlachter werde ich informieren und mir das Innenleben zeigen lassen.
:schaf2: loot de schoop man schietn, wull woos liekers. :schaf3:
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Henry
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von Henry »

Tippe auf Tumor.
Henry
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Edwin
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von Edwin »

Noch mal zur Ausgangssituation. Eine meiner Schnucken, jetzt neun Jahre und eine der sonst unkompliziert Gebärenden, zeigt seit 3 Tagen auch solche Anzeichen. Gestern habe ich sie aufgeoben, lag auf der Seite ohne Anzeichen von Wehen, aber der Bauch war von Wehen hart, Scheide nicht wirklich geschwollen mit ein klein wenig sichtbarem Ausfluss. Am Tag vorher hatte ich sie ebenfalls liegen sehen, stand allerdings alleine auf, seit 3 Tagen sondert sie sich ab. Diese Lethargie hatte sie sonst nie. Gestern Abend traten dann (Schaf stehend) allerdings wieder Wehen auf und heute Früh boxte das neue Leben noch kräftig im Mutterleib.
Wie viel Zeit vergeht Eurer Erfahrung nach von den ersten Anzeichen der Vorwehen, bis die eigentlichen Geburtswehen kommen und Henry & Co, wie sieht die Scheide denn bei so einem Ringwomb aus, schwillt die auch so stark an wie bei einer normalen Geburt oder verhindert der Ringwomb das Anschwellen?

Grüße
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Henry
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von Henry »

Wir hatten dieses Jahr auch wieder Schafe mit am Ende sehr schwachen Wehen und wenig geschwollener Scheide. Die haben etwa 7 Tage lang Geburtszeichen gegeben. Ablegen und Strecken etc. Beim Ringwomb öffnet sich die Zervix nicht nicht, sondern ungenügend. So als stecktest Du Dir ein Zäpfchen in Deinen Ringmuskel. Statt zu entspannen, wenn was dehnt, spannstu an. Es ist also durchaus auch bei Ringwomb das Austreten von Gebärmutterinhalt aber oft nicht der Fruchtblase zu beobachten.
Danach kämpft sich das Muttertier am Widerstand ab und jeden Schleim aus der Gebärmutter raus. Solange die Zervix vollständig geschlossen ist, ist der Druck und die Flüssigkeitsfüllung erhalten und die Lämmer überleben. Wehenschwäche tritt in Verbindung mit Ringwomb wohl nur auf, wenn alles schon zu spät ist, die Lämmer wegen eigenen Todes keine Hormone mehr beisteuern und das Muttertier abgekämpft ist. Der Volumenverlust durch den Flüssigkeitsverlust entspannt die Situation. Das Schaf fängt wieder an zu fressen und geht in Exitus oder mit viel Glück noch in Abort.

Ich rate (von Ferne, ganz vorsichtig also) dazu, abzuwarten, auch wenns länger dauert, aber hygienisch nachzufassen, ob nicht doch ein Prolaps vorliegt. Manchmal führt diese Untersuchung zur spontanen Geburt.

Beenden kannstu die Warterei mit Dexamethason zur Lämmervorbereitung und Geburtsauslösung und Kaiserschnitt, wenn die ausbleibt. Risiko dabei, kennste ja ...
Henry
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von Edwin »

Danke erst einmal, hoffen wir das Beste und vergessen wir mal das mit den Vorwehen. Es waren wohl die richtigen Wehen, gestern Abend ging sie mit den Anderen zum Fressen, was mich schon etwas verwunderte. Hier war die Geburtswehenaktion wohl schon durch, heute früh lag sie lang und wollte nach Hilfe nicht mal richtig sitzen... Tierarzt kommt gleich, bis später...

Grüße
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von Fröschchen »

Ganz viel hoffende Grüße ans andere Eck, fühle Dich virtuell umarmt!
LG Angelika.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
Edwin
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von Edwin »

Danke Angelika, das Schaf hat es durchaus jetzt nötiger.
Hat die volle Dröhnung bekommen was Geburtseinleitung und Konditionierung betrifft. Leider baut sie immer mehr ab, da die Geburt überhaupt nicht in Gange kommt. Rein spekulativ, aber hier scheint mehr im Argen. Eine der Ursachen, da könnt ich mich selbst in den Hintern treten, die Unterversorgung in der Hochträchtigkeit. Ein Überangebot an Phaceliagrünsaat + Heu ist eben nicht ausreichend. Das hat jedoch nichts mit dem uteralen Verschluss zu tun. Die Assistentin mit schmaleren Händchen als meine Zimmermannspranken kam nicht bis zu den Lämmern durch, alles eng und zu.
Tendenz: Bolzenschuss, leider. Für nen Kaiserschnitt stehen die Chancen zum Überleben zu schlecht.
Momentan bekommt sie ein Energiecoktail verabreicht, so als letzte Hoffnung. Lt. Tierarzt bis heute Vormittag abwarten.

Grüße
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Henry
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von Henry »

Die Überlebenschancen nach Kaiserschnitt sind knapp aber signifikant höher, als nach einer Normalgeburt, gesehen über alles, also Muttertier und Lämmer.

Dieses Schaf kann sofort per Sectio entbunden werden. Je eher desto besser. Das ist nicht pathetisch gemeint, sondern meint, daß die Schnittentbindung umso günstiger verläuft, je eher sie erfolgt und je weniger Alternativen vorher versucht wurden.

Zieh‘ bitte auch den Finalen Kaiserschnitt in Betracht. Der ist von jedem zu leisten. Von jedem, der ein scharfes Messer führen kann.
Henry
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von Edwin »

Am Samstag haben wir das Schaf erlöst. Diese Momente sind die Schwersten, danach muss es wieder weiter gehen.
Henry, ich schreib dir noch eine PN...

Grüße
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Re: Vorwehen? untypischer Geburtsverlauf?

Beitrag von peter e. »

Edwin hat geschrieben: Mo 6. Apr 2020, 06:09 Am Samstag haben wir das Schaf erlöst.
Grüße
Das setzt - so hätte ich es jedenfalls gemacht - eine Öffnung hernach, um Gewißheit um Zusammenhänge zu erfahren.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

frei nach Schiller
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