Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

mara
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von mara »

Ich finde es ehrlich gesagt etwas ungewöhnlich, dass es bei euch so hapert...Kameruner sind eigentlich sehr instinktsichere Mütter.
Sicherlich habe ich mit meinen 4, 5 Lämmern pro Jahr nur wenig Erfahrung aber solche Probleme hatten wir noch nie.
Daher meine Frage: Wie fit sind denn die Mütter?
Sind sie gut genährt? Wann wurden sie das letzte mal entwurmt? Falls diese Punkte nicht optimal sind, würde ich da ansetzen.
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Henry
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von Henry »

Die Frage ist auch: Wie fit ist die Halterin?

Da wäre ein wenig Selbstkritik angebracht. Man kann sehr wohl mehr tun, als bis zum Ende dabei sein.
Henry
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lilolung
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von lilolung »

Nun, als ob ich mir nicht selbst schon genug Vorwürfe mache...aber nagut.

Wie ich bereits meinte, wir haben sie erst seit ein paar Wochen, sonst wären sie zum Schlachter gekommen. Da wir/ich alles zum ersten Mal erleben, kann ich mich nur einlesen und eben hier die Hilfe suchen die ich brauche. Zudem meinte ich, dass sie hoch inzestiös sind...was bedeutet, dass es mindestens der Dritte Wurf mit hohem Inzest ist...und natürlich läuft es mehr als scheiße! Aber ich gebe mein Bestes - aber das ist wohl nicht genug.

Und ich habe natürlich mehr getan, als nur "bis zum Schluss dabei zu sein". Wir haben das LÄmmchen bei einer anderen Mutter Milch trinken lassen. Ich habe versucht die Temperatur wieder auf Normalmaß zu bekommen und es ständig versucht zum Trinken zu animieren....was hätte ich deiner Meinung noch tun sollen?

PS: Die Mütter machen einen fitten Eindruck. Kriegen genug Heu und ihre Tagesration Kraftfutter...

PPS: Ich bin nicht die Halterin...
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Babs
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von Babs »

lilolung hat geschrieben: Dazu ist zu sagen, dass wir eine Art Gnadenhof sind, die Schafe erst seit wenigen Wochen haben, sie stark inzuchtiös sind und die beiden, die die Lämmer verloren hatten, auch noch sehr jung sind.
Ich finde es gut, dass du die Schafe aufgenommen und hier um Tipps und Hilfe nachgefragt hast.
Kommen die Tiere aus schlechter Haltung?

Barbara
mara
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von mara »

Evt. kannst du ein Foto der Herde einstellen?
Mineralstoffe/Salz bekommen sie auch?

Um Vorwürfe geht es bestimmt nicht aber wenn die Tiere z.B. schlecht ernährt sind, einen Mangel haben oder verwurmt sind, wäre das ein Grundproblem und das Gedocktere mit Lämmer zufüttern, wärmen, usw. nur Symptombekämpfung.
lilolung
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von lilolung »

Ich weiß nicht viel über deren Vorleben - nur dass sie als Rasenmäher dienten und sich der Vorbesitzer nicht ansatzweise darüber Gedanken gemacht hat, sie zu kastrieren bzgl. der Inzucht. Das sollte schon so einiges darüber aussagen.

Mineralleckstein haben sie natürlich auch. Bei der Entwurmung bin ich mir nicht so sicher, ob sie eine bekommen haben. Darf man hochträchtige Schafe entwurmen?

Ich versuche jetzt nur den Schaden so gering wie möglich zu halten. Und da ich nicht die Halterin bin kann ich nur bedingt agieren, da sie mir einfach nicht gehören...und mit mehr Tat als Rat beiseite stehen...meinen Eindruck und meine Meinungen wird mir immer viel zu spät Aufmerksamkeit geschenkt - im Nachhinhein hatte ich dann immer recht - was aber den Schafen dann leider nicht mehr hilft. Wir sind halt alle viel zu unerfahren und keine Schäfer.

Soviel zur Situation - es sind noch 3-4 Schafe trächtig und ich bin jetzt natürlich mehr als sensibilisiert und ich hoffe, dass es nicht noch weitere Dramen geben wird. Ich werde alles dafür tun!!!

PS: Ich werde morgen/übermoren Fotos von der Herde machen und hier reinstellen...
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Henry
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von Henry »

Statte Dich zügig mit Allem aus, was man zur Lammzeit braucht und mit Allem zur Mutterlosen Lammaufzucht.

Ja, man kann und sollte auch trächtige Schafe schleunigst entwurmen, wenn sie Würmer haben. Nichts spricht dagegen - Alles dafür.

Es geht nicht um Vorwürfe, sondern um das richtige Einschätzen der eigenen Fähigkeiten und der verfügbaren Hilfsmittel. Ohne Liebe kriegt man keine Problemlämmer groß, aber Liebe allein reicht eben nicht.

Man muß wissen, daß Stoffwechsel und Verdauung beim Lamm ein Energiefresser sind, ehe sie Energie bereitstellen können. Kälte reduziert den Stoffwechsel, Wärme regt ihn an. Deshalb sollten Lämmer mit Energiedefizit/Hypothermie-Problem immer erst mit Glucose versorgt werden, ehre sie „aufgetaut“ werden. Sie sterben sonst warm an Energiemangel. Klassisch sondiert man also bevor man wärmt oder gibt exakt körperwarme Glucolelsg. in den Bauch oder Darm oder Schlund.
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eifelschaf
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von eifelschaf »

In meinem ersten Jahr als Schafhalterin hatte ich einen ähnlichen Fall.
Die Lämmer waren teilweise schwach, eine Mutter hatte keine Milch und so ist ihr Erstgeborenes nach zwei Tagen gestorben.
Mittlerweile weiß ich ziemlich sicher, dass es an der fehlenden Entwurmung der Mutterschafe gelegen hat. Im Jahr darauf waren die Mütter entwurmt und die Lämmer von Beginn an fit.

Dass du hier nachfragst und dir Gedanken machst, ist doch eine prima Grundvoraussetzung. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und so schlecht schlägst du dich doch auch gar nicht: Ihr habt zwei Lämmer, denen es gut geht.

Nur Mut, den Rest schaffst du auch noch! :wink:
lilolung
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von lilolung »

Soooo...hier mal ein paar Bilder -ist gar nicht so einfach :-)

Habe nochmals Informationen eingeholt - bei der Ankunft der Schafe kam der Tierarzt und an dem Tag wurden auch alle Schafe entwurmt...Somit ist es erst ein paar Wochen her.

Heute morgen kamen zwei weitere Zwillinge :-)

Wir haben die ältesten mit ihrer Mutter heute aus der Box gelassen. Sie hat sich wunderbar an beide gewöhnt und beschützt sie vor den anderen...Bei dem welches sie anfangs weggeschupst hat ist uns allerdings aufgefallen, dass das linke Vorderbei sich nach innen neigt, also ein kleines X-Bein...es scheint es aber nicht einzuschränken.

Bei weiteren Komplikationen bzgl. der noch kommenden Geburten mache ich keine Kompromisse mehr...habe einiges an Tierärzte/Tierklink/Nachbarn welche Tierärzte sind als 1. Anlaufstelle. Falls jedoch alle Stricke reißen: Die Glucose: Wie gebe ich sie dem Schaf in den Schlund, ohne dass es sich verschluckt - und wenn es gar keinen Schluckreiz mehr hat? Und geht auch normaler Traubenzucker oder eher etwas aus der Apotheke?
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Henry
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Re: Nachwuchs bei unseren Kamerunschafen

Beitrag von Henry »

lilolung hat geschrieben:... bei der Ankunft der Schafe kam der Tierarzt und an dem Tag wurden auch alle Schafe entwurmt...Somit ist es erst ein paar Wochen her.
Womit? Hoffentlich nicht Panacur-Tabletten
lilolung hat geschrieben:... dass das linke Vorderbei sich nach innen neigt, also ein kleines X-Bein ...
Könnte man schienen oder bandagieren, oft wächst sichs aber auch aus und den Schlachter interessiert es nicht.
lilolung hat geschrieben:Die Glucose: Wie gebe ich sie dem Schaf in den Schlund, ohne dass es sich verschluckt - und wenn es gar keinen Schluckreiz mehr hat?
Mit einem Lammretter bzw. einer Schlundsonde aus einer Blasenspritze und einem Katheter für Frauen (Größe: schwarz beim Kamerun).
lilolung hat geschrieben:Und geht auch normaler Traubenzucker
Als Notlösung aufgelöst in warmem Wasser aber nicht in den bauchraum oder subkutan! Dafür muß es steril sein.
lilolung hat geschrieben:oder eher etwas aus der Apotheke?
Besorg' Dir 10% Glucoseinfusionslsg. steril, kann abgelaufen sein. Kriegst Du im Altersheim geschenkt.

Auf den Bildern ist mir aufgefallen, daß der Bock Hörner hat, als hätt' er noch Eier und daß die Muttertiere nun wirklich nicht fett sind. Willst Du die wirklich sofort wieder schwängern lassen?
Henry
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