ganzjährige Freilandhaltung

wollwiese
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von wollwiese »

LuckyLucy hat geschrieben:*ironiemodus.an* Die Tiere im Wald, Hasi, Rehlein, der Hirsch und die wilden Schweinchen werden dann wohl auch demnächst einen Wetterschutz für sich reklamieren. *ironiemodus.aus*
das tun sie. denn im gegensatz zu weidetieren können sie hingehen wo sie wollen. und ebenso wie weidetiere denen entspr. möglichkeiten verwehrt sind, werden sie krank und sterben, wenn sie keinen schutz finden.

witterungsschutz hat viele gesichter, und wird richterlich nicht immer gleich bewertet.
außerdem kann zb ein laubbaum im sommer super schatten spenden, taugt aber im winter nicht als regenschutz, da dann kahl.
man möge mir auch gerne den bewuchs zeigen, der im norddeutschen schmuddelwetter dauerhaft trockenheit garantiert.
:schaf2: loot de schoop man schietn, wull woos liekers. :schaf3:
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Steffi
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von Steffi »

wollwiese hat geschrieben: man möge mir auch gerne den bewuchs zeigen, der im norddeutschen schmuddelwetter dauerhaft trockenheit garantiert.
Unter einer dicht gepflanzten Gruppe Fichten (6-8m hoch) bleibt es hier knochentrocken. Leider hab ich keine auf meinen Weiden.

LG,
Steffi
Sheep happens
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Henry
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von Henry »

... aber nicht windgeschützt von rechts. :|
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Annegret
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von Annegret »

Hi,

wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass Schafe Pulswärmer tragen und Regenschirme benutzen,
hätte er ihnen welche wachsen lassen.

Es muss auf der Weide als Witterungsschutz eine ausreichend große Fläche geben, die zugfrei
und von unten und oben trocken ist. Die Winterweide sollte groß genug sein, damit die Fläche
nicht so zertreten wird. Damit ist den Schafen Genüge getan.

Meine Winterweide ist im Frühjahr raspelkurz gefressen. Es hat ihr bislang nicht geschadet.
Ich bekomme von dort immer einen guten ersten Schnitt.

Der Schäfer sollte sich noch Gedanken um die Parasitenbelastung der Fläche machen. D.h. Kot
von mindestens 1/3 der Herde vor und nach der Winterweide untersuchen bzw. entsprechend
entwurmen.

Der Tierschutz fordert auch keinen Unterstand. Wer jedoch stadtnah lebt, baut schnell einen
Solchen, weil sonst ständig das Veterinäramt von "Tierschützern" alarmiert wird.

Damit leben meine Schafe seit nunmehr über 20 Jahren bestens.

Gruß

Annegret
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Henry
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von Henry »

Annegret hat geschrieben:wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass Schafe Pulswärmer tragen und Regenschirme benutzen,
hätte er ihnen welche wachsen lassen.
Der Liebe Gott hat den Menschen so erschaffen, daß der den Schafen das regenschützende Deckhaar (Regenschirm) und die Winterwolle mit den sommerlichen Haarausfall (Pulswärmer) weggezüchtet. Dann hat der Liebe Gott in den Menschen ein Mitgefühl anglegt, daß sie ihre Taten sehen und ihre Schafe nun nicht mehr im Regen stehen lassen und ihnen ein Dach und Schatten geben und einen Platz in der Herberge.

Nur die Schafe in der Natur hat er nicht erreicht. Mit Natur hat er 's nicht so. Der Mensch. Die braucht er nun immer dann, wenn jemand Schuld sein soll und Gott grad nicht verfügbar ist.
Henry
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Manfred
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von Manfred »

Annegret hat geschrieben: Meine Winterweide ist im Frühjahr raspelkurz gefressen. Es hat ihr bislang nicht geschadet.
Ich bekomme von dort immer einen guten ersten Schnitt.
Ich empfehle einen kleinen Versuch.
Zäune nächsten Winter eine kleine Teilfläche der Winterweide aus.
Wenn der Rest weitgehend abgefressen ist, lass sie das kurz rein (nicht länger als eine Woche) und lass sie das Gras abfressen. Dann wieder aussperren. Du verlierst dabei ja nichts, außer etwas Arbeitszeit und Material für ein paar Meter Zaun.
Dann vergleiche den Aufwuchs beim ersten und zweiten Schnitt.

Wenn die Tiere nur im Winter auf der Fläche stehen, in der Zeit, wo das Gras relativ langsam wächst, ist die negative Beeinträchtigung durch die Überweidung zwar deutlich geringer als im Sommer, aber doch vorhanden.
Manfred
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von Manfred »

Henry hat geschrieben:Der Liebe Gott hat den Menschen so erschaffen, daß der den Schafen das regenschützende Deckhaar (Regenschirm) und die Winterwolle mit den sommerlichen Haarausfall (Pulswärmer) weggezüchtet. Dann hat der Liebe Gott in den Menschen ein Mitgefühl anglegt, daß sie ihre Taten sehen und ihre Schafe nun nicht mehr im Regen stehen lassen und ihnen ein Dach und Schatten geben und einen Platz in der Herberge.

Nur die Schafe in der Natur hat er nicht erreicht. Mit Natur hat er 's nicht so. Der Mensch. Die braucht er nun immer dann, wenn jemand Schuld sein soll und Gott grad nicht verfügbar ist.
Es ist schon erstaunlich, dass die Schafe weltweit gut damit klarkommen, aber in der Vorstellungwelt mancher Deutscher nicht.
Ich gebe dir insofern recht, dass bei extremen Züchtungen und mangelnder Selektion auf Härte natürlich die Verantwortung des Halters zu Betütteln steigt.

Eine Nacktkatze hat im deutschen Winter nichts verloren.
Aber Schafe, die in der Mongolei eisige Kälte und in Schottland Dauernässe jeweils bei starkem Wind in offenen Landschaften überstehen, denen kann ein deutscher Winter wenig tun. Außer der Halter macht etwas grundlegend falsch, das sie daran hindert, ihre Eigenschutz-Instinkte auszuleben.

Einen angemessenen Witterungsschutz zu fordern, ist völlig OK. Aber irgendwelche pauschalen Auflagen und zwingende Unterstände sind reine Willkür der Behörden, die damit nicht die Schafe sondern sich selbst schützen wollen.
Wer übermäßig empfindliche Tiere hält oder aufgrund seiner betrieblichen Voraussetzungen keinen alternativen Witterungsschutz bieten kann, der muss natürlich baulich Abhilfe schaffen.
Aber alle Forderungen darüber hinaus sind kontraproduktiv und schwächen die im Gesamtbild beste Form der Tierhaltung, die wir in Deutschland haben.
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Henry
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von Henry »

Manfred hat geschrieben:Einen angemessenen Witterungsschutz zu fordern, ist völlig OK.
Weil es in der zitierten Entscheidung daran völlig fehlte und die Angebote auch dem Gericht ungeeignet schienen, wurde die Anordnung des Unterstand nicht ausgesetzt.
Manfred hat geschrieben:irgendwelche pauschalen Auflagen und zwingende Unterstände sind reine Willkür der Behörden
Was anderes aber sollte die Behörde auch anordnen ohne sich wieder streiten zu müssen, ob paar gepflanzte Fichten wasserdicht von oben und winddicht von rechts sind. Die Behörde ist nicht in der Lage zu differenzieren. Für die ist "Schaf" immer "Schaf". Ob das nun Krainer oder Leicester, Kameruner oder OFM sind.

Die Haupterziehungsarbeit leistet allerdings ohnehin bald der Wolf. Mich hat er schon erzogen. Ich stelle jetzt jeden Tag meine robusten Freilandschafe nach Einbruch der Dunkelheit in einen allseitig geschlossenen Stall. Alle andern auch.
Henry
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von Annegret »

@ Manfred

Es handelt sich um 60 ar Weide mit 20 ar Wald für 20 MS. Da relativieren sich der Verbiss und
die Trittschäden. Außerdem verfüge ich im Moment über zuviel Weide, so dass dieTiere sehr spät
auf die Winterweide kommen und diese sehr früh wieder verlassen. Ende Februar kommen die
Lämmer. Sobald mindestens drei Mutterschafe abgelammt haben und die Lämmer eine Woche alt
sind kommen sie, wenn das Wetter das zulässt, auf eine neue Weide.

Wenn mal alle Weiden gut eingezäunt sind, werde ich Deinen Versuch machen. Bis dahin habe ich
noch reichlich Arbeit infolge meines Umzuges.

Gruß

Annegret
mumps
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Re: ganzjährige Freilandhaltung

Beitrag von mumps »

Wie füttert ihr denn euer heu wenn es den ganzen Tag regnet?
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