Zwillinge, in der Zucht

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Fröschchen
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Zwillinge, in der Zucht

Beitrag von Fröschchen »

Will mal Schwarmwissen anzapfen:
Habe den Eindruck gewonnen, daß 1, 2 oder 3lling nicht vom Bock abhängig ist.
Hat einer Erfahrung, was der (weiblche) Zwillingsnachwuchs danach hervorbringt?
Wird das genetisch übertragen?
Oder ist's dann nur Zufall? Hätte gerne nur Zwillinge.
Spielt es vllt. ebenso eine Rolle, ob der Bock als 1- oder 2lling geboren ist??
:?: , LG
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Heumann
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Re: Zwillinge, in der Zucht

Beitrag von Heumann »

Fröschchen hat geschrieben:Will mal Schwarmwissen anzapfen:
Habe den Eindruck gewonnen, daß 1, 2 oder 3lling nicht vom Bock abhängig ist.
Vom Vater der Lämmer hängt das nicht ab, aber u.U. vom Großvater.
Du schreibst weiblich. Wenn du Kinder bekommst, liegt deren Anzahl auch nicht am "Bock", sondern nur an dir.

Fröschchen hat geschrieben:Hat einer Erfahrung, was der (weiblche) Zwillingsnachwuchs danach hervorbringt?
Wird das genetisch übertragen?
Oder ist's dann nur Zufall? Hätte gerne nur Zwillinge.
Es ist viel Zufall, die Kondition zum Zeitpunkt des Deckens, aber es ist auch erblich.

Einlinge behalte ich nicht. Drillinge nur sehr ungern.
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Re: Zwillinge, in der Zucht

Beitrag von Niedersachse »

Also ich bin mittlerweile der Meinung das es zu 90 % auf das Futter und die Kondition der Mutter ankommt. Eine zb hat schon vom Einling bis zu Vierlinge gehabt und Töchter daraus nur Zwillinge . Im letzten Jahr eine Partie auf längeren etwas älterem Gras gehabt nur Einlinge ,obwohl Muttern von denen auch schon 2 und 3 Lämmer hatten. Zweite Partie auf Solarpark 3 Wochen vor Deckzeit gemäht super frischer auf wuchs nur 2 und 3 Lämmer.

LG
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Re: Zwillinge, in der Zucht

Beitrag von grauwoller »

der Vater der Lämmer hat mit der Anzahl derselben rein garnix zu tun, ausser man nimmt das Kriterium Spermaqualität hinzu...
Die Voraussetzung für Mehrlingsgeburten liegen in der genetischen Veranlagung der Mutter und ihrer Vorfahren, deshalb auch richtigerweise der Einwand von Heumann, dass der Grossvater (dann aber mütterlicherseits) hierbei eine Rolle spielen kann. Der Vater der Lämmer kann aber dann in der Folgegeneration seine genetische Veranlagung zu Mehrlingsgeburten oder Einlingsgeburten mit ins Spiel bringen.
Die Fütterung ist allerdings ein Faktor, der die Menge der Eisprünge , und somit die Anzahl der Lämmer je Geburt, sehr stark beeinflusst, deshalb arbeiten ja auch einige Betriebe mit Flushing. Ich hatte in den letzten Jahren eine langsam aber stetig sinkende Ablammquote, bedingt durch weitestgehenden Verzicht auf Stickstoffdüngung. Im letzten Jahr dann mal wieder Stickstoff gedüngt, und schon steigt die Ablammquote um 0.15 Lämmer pro Schaf an....
Wer genetisch bedingte hohe Ablammquote haben will, muss halt entsprechend selektieren. Wenn man´s natürlich übertreibt, und man hat viele Zwillings und Drillingsgeburten, und gleichzeitig Weidegang auf energiearmen Flächen, dann tut man seinen Schafen keinen Gefallen, es wird Probleme und Verluste geben, und die vielen Lämmer rechnen sich nicht.

Christoph
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Re: Zwillinge, in der Zucht

Beitrag von KABA »

Ein weiterer Faktor ist auch die Rasse (oder bei Mischlingen die Rassen der Vorfahren), denn es gibt ja nun mal Rassen, die "standardmäßig" eher nur Einlinge bringen, oder überwiegend Zwillinge, oder eben auch Drillinge und mehr.
Es sind also viele Punkte, die eine Rolle spielen - manche sind ein wenig vorhersehbar oder planbar, aber sicher ist gar nix, und es kommt sowieso immer anders, als du denkst... ;)
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
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