Zufütterung Hochträchtigkeit

grauwoller
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von grauwoller »

Hefen und Milchsäurebakterien sind am Fallobst und in der Umgebung des Fallobstes reichlich vorhanden. Es kann also sowohl die durch Hefen initiierte alkoholische Gärung, als auch die durch Milchsäurebakterien verursachte milchsaure Gärung am Trester, ohne jegliche Zugabe von irgendwas sonst, in Gang kommen. Wenn ich den Deckel mit einem Gärspund versehe, und die durch alk. Gärung verursachten Gase enrweichen könnewn, dann wird dies zwangsläufig die alk. Gärung begünstigen. Entsxcheident ist die bestmögliche Verdichtung, und der funktionierende Luftabschluss im Deckel. Zudem möglichst sonnenabgewand aufstellen, und schon hat die milchsaure Gärung deutliche Standortvorteile gegenüber alk. Gärung und Schimmelbildung.

Christoph
Richtungswender
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von Richtungswender »

Ne also milchsauer wird der Trester bei mir jedenfalls nie.
Die Tonne stehen vollgestopft teils vollsonnig draußen, luftdicht. Wenn da was gärt, dann Alkohol! Aber das ist so wenig, vllt 2-3% da wird kein Schaf besoffen. Von Hefeteig wird auch keiner besoffen. Der Zucker und Alkohol konservieren und Alkohol zusätzlich Schimmelpilze abtötet. Milchsauer würde bei öffnen der Tonne schnell faulen, tut es aber nicht.

Gruß Robin
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Henry
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von Henry »

Warum sollte man eine Milchsäuregärung (gegen die spontane alkoholische) auch überhaupt forcieren?

Das CO2 der alkoholischen Gärung verdrängt den Luftsauerstoff zügig und das ganz ohne Gärröhrchen, sondern schon durch die ganz normalen Undichtheiten. Die Konservierung durch Alkohole ist zudem wesentlich stabiler und wirksamer.
Henry
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von grauwoller »

die alkoholische Gärung habe ich schon in vielerlei Hinsicht bei mir stattfinden lassen: div. Fruchtweine, sowohl als Saftgärung als auch mittels Maischegärung. Ausserdem habe ich meine Quitten und Apfel-Ernte gemaischt und aus dem Resultat der alk. Gärung, leckeren Schnaps brennen lassen.
Wann alk. Gärung funktioniert, und wann nicht, muss mir also keiner erzählen...
Stellen wir uns doch einfach mal vor, es wird zu Tisch gerufen. Es geht um die Verspeisung von Fruchtzucker, der im Überfluss vorhanden ist. An der Pforte des Speisesaales stehen schon die üblichen Verdächtigen Schlange: Hefezellen, die gerne Alkohol produzieren möchte, Schimmelpilzsporen, die ihre Hyphen ins organische Mat. eingraben wollen, um von hieraus ihre Spezies mit neuen Sporen überfluten wollen, und die Milchsäurebakterien, die aus dem Fruchtzucker Milchsäure herstellen wollen.
Jetzt ist es unsere Aufgabe, den Speisesaal so herzurichten, dass die Einladung zum Festmahl nur denjenigen anspricht, den ich auch im Speisesaal haben will:
Will ich Hefezellen einladen, muss ich neben den Fruchtzucker möglichst warmes Milieu, viel Feuchtigkeit, am Besten Flüssiges, und die Möglichkeit, die beim Schnabulieren produzierten Gase abzulassen, bieten
Will ich die Milchsäurebakterien anlocken, kann ich dies mit sauerstoffarmem, zuckerreichem organischem Material, welches kühl gelagert und von zuströmendem Sauerstoff bewahrt wird.
Will ich Schimmelpilze anlocken, dann benötige ich zusätzlich zum vorh. zucker, feuchtes org. Mat. und jede Menge Sauerstoff und eine ausgeglichene Temperatur.
Diese drei Hauptverdächtigen lauern jedenfalls an der Pforte zum Speisesaal auf Einlass, und je nachdem, wie wir den Speisesaal ausstaffieren, kommen sie, oder bleiben fern....

Christoph
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Henry
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von Henry »

grauwoller hat geschrieben:Jetzt ist es unsere Aufgabe, den Speisesaal so herzurichten, dass die Einladung zum Festmahl nur denjenigen anspricht ...
... und warum sollen das Milchsäurebakterien sein?

Wir haben hier an der Uni ein recht gutes Institut für Futtermittel mit hervorragend ausgestattetem Labor, das ich gern und wiederholt bemühte: Schick mir - oder bei mangelndem Vertrauen, denen - doch demnächst eine Probe Deines Tresters. Enthält sie Milchsäure als wesentliche konservierende Substanz und kein Ethanol in signifikanter Konzentration in der abpressbaren Flüssigkeit, zahl' ich die Analyse. Ganz einfach, mit abschließendem Erkenntnisgewinn und ohne Gelaber.
Henry
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von grauwoller »

meinetwegen kannst du deiner Trester auch so lagern, dass sich Hefezellen wohlfühlen und Alkohol entsteht, ich ziehe milchsaure Gärung vor, und deshalb sind meine Fässer absolut dicht und stehen - besser gesagt standen - schön im Schatten

Christoph
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Henry
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von Henry »

Und ich sage, daß auch in Deinem Trester der Alkohol die Konservierung übernimmt und es ein Irrtum ist, von Silierung und Milchsäure auszugehen. Wenn Du so überzeugt bist, dann laß Dir das doch zu meinen Kosten bestätigen und behalte ganz billig und reputationssteigernd Recht. Ich komme auch fürs Porto auf und die Tüte oder das Probengefäß. Und lege noch ne Großpackung „Merci“ on top - ergebnisunabhängig.

Es ist sinnvoll, zu wissen, welche Bestandteile in Futtermitteln tatsächlich vorhanden und wirksam sind und es wäre mal eine Forenaktivität oder foreninitiierte Aktivität, die Erkenntnisgewinn verspricht.

Also auf! Du wirst ja wohl im Herbst wieder „Milchsäuretrester“ machen. Wissenschaft braucht Zeit. Der Manfred trennt dann vielleicht das Thema ab und hebt es auf, bis ein Analyseergebnis vorliegt.
Henry
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von grauwoller »

was für ein tolles Angebot, wie ich aber bereits erwähnt hatte,ist meine Tresterquelle nicht mehr gegeben,und den Wesergold-Trester muss ich nicht nochmal haben...

Christoph
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Henry
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von Henry »

Wieviel frischen Apfeltrester brauchst Du und wohin?
Henry
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Re: Zufütterung Hochträchtigkeit

Beitrag von grauwoller »

Apfeltrester-Bringdienst, oder was wird das hier?
Solcher,der nach dem Pressen auf Haufen geschüttet, einige Tage im Freien gelagert wurde, könnte ich hier auch organisieren. Da ist dann die alk. Gärung schon so richtig schön in Gang gekommem....
Der Trester aus besagter Öko AG, wurde mit Profi-Presse erzeugt, dann mehr oder weniger direkt aus den Presstüchern in die blauen Tonnen - bestmögliche Verdichtung,und ab damit nach Hause unter die Efeu-Balustrade in den kühlen Schatten. Lagerung im Keller wäre sicherlich noch besser gewesen, aber die Schlepperei muss ich nicht haben.
Alkohol konserviert zwar wirklich gut, und Essigsäure (die´s ja nur geben kann,wenn vorher Alkohol da war) auch, aber ich strebe ihn im Apfeltrester nicht an, weil ich den gerne als lockmittel im Lämmerschlupf einsetze, um die Lütten ans Heufressen zu kriegen. Alkoholausschank an Kinder und Jugendliche ist ja wohl verboten....

Christoph
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