Vermeidung von Inzucht bei seltenen Rassen
Verfasst: Di 14. Nov 2017, 12:12
Ich züchte seit 2016 im Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg Shetland-Schafe im Herdbuch. Außer mir gibt es bisher nur noch einen weiteren Herdbuchzüchter mit wenigen Tieren, ebenfalls in Brandenburg. Ansonsten gibt es nur noch vereinzelt kleine Shetland-Bestände in Deutschland verteilt. Ich selbst habe 21 Tiere, davon 7 Mutterschafe und 6 Zutreter. Alle zusammen dürfte die Shetland-Population in Deutschland bei unter 100 Tieren liegen, von denen jetzt schon sehr viele miteinander verwandt sind.
Die deutschen Tiere stammen, soweit ich weiß, alle ursprünglich von holländischen Tieren ab. Dort gibt es einige Züchter. Leider ist es jetzt seit der G1-Regelung nahezu unmöglich frisches Blut aus dem Ausland zu holen. Ich glaube, es wurden noch keine Shetlander genotypisiert, gehe aber davon aus, dass es kaum G1-Tiere geben wird, wenn überhaupt welche.
Ich muss dieses Jahr schon zwei Böcke auf 7 Muttern verteilen, um enge Inzucht zu vermeiden. Nächstes Jahr komme ich auch noch mit zwei Deckgruppen über die Runden, aber dann wird es langsam eng.
Wie machen das andere Züchter hier, die seltene Rassen züchten, die vielleicht auch Probleme mit dem Import haben, weil es keine G1-Tiere gibt? Habt ihr einen Plan? Wie viel Inzucht nehmt ihr in Kauf? Gibt es Strategien? Z.B. bestimmte Bocklinien mit geringer gegenseitiger Verwandtschaft aufbauen, die dann später miteinander gekreuzt werden können? Aber bringt das langfristig was? Wie lange kann man überhaupt "im eigenen Saft kochen"? Wäre Verdrängungszucht eine Möglichkeit? Ich könnte z.B. Skudden einkreuzen und mich nach und nach wieder an den Shetland-Standard ranarbeiten? Aber bringt das auf lange Sicht überhaupt was zur Blutauffrischung?
Gibt es vielleicht Möglichkeiten, unabhängig von G1 zu importieren? Irgendwas hatte ich gelesen von scrapiefreien Beständen, hat das schon mal bei jemanden funktioniert?
Als ersten Schritt habe ich jetzt mit einer anderen Shetlandhalterin zusammen angefangen eine Datenbank zu erstellen, in der wir möglichst alle in Deutschland lebenden Shetlander mit ihren Vorfahren, soweit bekannt, erfassen wollen, damit wir überhaupt erstmal einen Überblick über die Verwandtschaften haben.
Ich würde mich freuen, von euren Erfahrungen und Tipps zu hören.
LG Saskia
Die deutschen Tiere stammen, soweit ich weiß, alle ursprünglich von holländischen Tieren ab. Dort gibt es einige Züchter. Leider ist es jetzt seit der G1-Regelung nahezu unmöglich frisches Blut aus dem Ausland zu holen. Ich glaube, es wurden noch keine Shetlander genotypisiert, gehe aber davon aus, dass es kaum G1-Tiere geben wird, wenn überhaupt welche.
Ich muss dieses Jahr schon zwei Böcke auf 7 Muttern verteilen, um enge Inzucht zu vermeiden. Nächstes Jahr komme ich auch noch mit zwei Deckgruppen über die Runden, aber dann wird es langsam eng.
Wie machen das andere Züchter hier, die seltene Rassen züchten, die vielleicht auch Probleme mit dem Import haben, weil es keine G1-Tiere gibt? Habt ihr einen Plan? Wie viel Inzucht nehmt ihr in Kauf? Gibt es Strategien? Z.B. bestimmte Bocklinien mit geringer gegenseitiger Verwandtschaft aufbauen, die dann später miteinander gekreuzt werden können? Aber bringt das langfristig was? Wie lange kann man überhaupt "im eigenen Saft kochen"? Wäre Verdrängungszucht eine Möglichkeit? Ich könnte z.B. Skudden einkreuzen und mich nach und nach wieder an den Shetland-Standard ranarbeiten? Aber bringt das auf lange Sicht überhaupt was zur Blutauffrischung?
Gibt es vielleicht Möglichkeiten, unabhängig von G1 zu importieren? Irgendwas hatte ich gelesen von scrapiefreien Beständen, hat das schon mal bei jemanden funktioniert?
Als ersten Schritt habe ich jetzt mit einer anderen Shetlandhalterin zusammen angefangen eine Datenbank zu erstellen, in der wir möglichst alle in Deutschland lebenden Shetlander mit ihren Vorfahren, soweit bekannt, erfassen wollen, damit wir überhaupt erstmal einen Überblick über die Verwandtschaften haben.
Ich würde mich freuen, von euren Erfahrungen und Tipps zu hören.
LG Saskia