Teuerster Schafbock der Welt kostet 263 000 Euro

Manfred
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Re: Teuerster Schafbock der Welt kostet 263 000 Euro

Beitrag von Manfred »

Naja. Unter dem Strich ist (bei mir) die Frage: Wie gut werden meine Faktorkosten entlohnt.
Und ich habe noch keinen Weg gefunden, höhere Kosten für die Winterfütterung bei Fleischrindern in eine bessere Entlohnung umzumünzen. Im Gegenteil, durch die Winterfütterung wird der Gewinn verbrannt.
Solche Tiere erhöhen den Umsatz, evtl. sogar den Betriebsgewinn, reduzieren aber die Arbeitszeit- und Kapitalentlohnung.
Ich vermute, dass es bei Schafen ähnlich läuft.

Deshalb würde ich hier im Forum ja gerne einen Arbeitskreis Betriebswirtschaft etablieren, der sich gegenseitig die Zahlen offenlegt und diskutiert. Bisher haben sich leider keine Teilnehmer gefunden.
Niedersachse
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Re: Teuerster Schafbock der Welt kostet 263 000 Euro

Beitrag von Niedersachse »

Ist ja auch klar das Du da keine Leute findest. Denn es könnte sich ja rausstellen das man dann nicht mehr versteht warum immer so viel gejammert wird, oder das jemand einen eigenen Fehler zugeben muss.

LG
schafbauer
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Re: Teuerster Schafbock der Welt kostet 263 000 Euro

Beitrag von schafbauer »

Ich bin dabei
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Manfred
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Re: Teuerster Schafbock der Welt kostet 263 000 Euro

Beitrag von Manfred »

@Niedersachse:
Ich weiß nicht, woran das liegt. Evtl. auch Scham.
Von der Futterverwertung her sind Schafe ja viel effizienter als Rinder (mehr Produkt pro Futtermenge).
Trotzdem sterben die Erwerbs-Schafhalter noch schneller weg als die Mutterkuhhalter.
Würde wirklich gut verdient, wäre das eine seltsame Entwicklung.
Und wenn es Betriebe gibt, die gut verdienen, könnten diese ziemlich stolz sein und den anderen die Chance gegen zu lernen.

@schafbauer:
Das freut mich zu hören. Schon alleine deshalb, weil du einen anderen Ansatz verfolgst als ich.
Hoffentlich finden sich noch mehr Teilnehmer.
schafbauer
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Re: Teuerster Schafbock der Welt kostet 263 000 Euro

Beitrag von schafbauer »

Manfred hat geschrieben: @schafbauer:
Das freut mich zu hören. Schon alleine deshalb, weil du einen anderen Ansatz verfolgst als ich.
Hoffentlich finden sich noch mehr Teilnehmer.
Ich denke wir sind nicht wirklich so weit entfernt mit unseren Gedanken.


Die mutterkuh Betriebe in ö sind immer noch gegenüber Schaf Bauern bevorzugt worden und werden es in Zukunft auch sein. Egal ob bei Förderung oder eben nur Arbeitskreise oder Entwicklung von Absatzmärkten.

Dort wo es einen guten schafbetrieb bei uns gibt wachsen rundherum andere dazu.

Zum Texel: ich achte dass die Frühjahrs und Sommer Lämmer viele Texel sind. Ich habe eigene Weiden wo ich weiß das Lämmer gut darauf wachsen. So konnte ich heuer 4 Monate alte Texel mit 42kg vollfleischig verkaufen. Ohne zufutter. Besser geht es nicht.

Genetik ist alles.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
Manfred
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Re: Teuerster Schafbock der Welt kostet 263 000 Euro

Beitrag von Manfred »

Unter Rinder-Gebrauchskreuzern gibt es den alten Spruch: Die Kuh muss der Futtergrundlage passen und der Bulle zum (Absetzer-)Markt.
Auf großen Betrieben lässt sich das gut umsetzen, indem man eine Stammherde mit den besten Kühen zur Zucht von Müttern nutzt und eine Gebrauchsherde mit großrahmigeren Fleischbullen deckt.
Im Landtreff ist z.B. jemand, der Hinterwälder-Kühe mit Angus deckt.
Ich kenne auch einen Fleisch-Fleckviehzüchter der nur durch den Wechsel des Bullen (alles andere ist gleich geblieben) die Tageszunahmen der Absetzer um über 100 g erhöht hat.
Ob die Nachkommen dieses großrahmigen dänischen Fleischbombers auf der weiblichen Seite noch als Nachzucht für seine Futtergrundlage taugen, wage ich zu bezweifeln.
Ich bin durch meine kleine Herde leider sehr eingeschränkt, was solche Möglichkeiten angeht.
Da bräuchte es gleichgesinnte Partner, wo einer die passenden Mütter züchtet und der andere die Gebrauchsherde hält.
Aber bring mal 2 Bauern unter einen Hut...

Bei Schafen wird es nicht anders sein. Als Kreuzungspartner zur Produktion von Mastlämmern wäre so ein Bock sicher gut zu brauchen, wenn man die passenden Voraussetzungen hat.
Was die Mutterseite angeht, bin ich skeptisch. Das mag zwar schwere Lämmer geben, aber die Futtereffizienz geht verloren. Im Rinderbereich international ein bekanntes Problem. In D beschäftigt sich kaum jemand damit. Da ist man immer noch auf Tageszunahme statt auf Effizienz fixiert.
Inwieweit das im deutschsprachigen Raum bei Schafen diskutiert wird, weiß ich nicht. International wird es immer wieder mal angesprochen. Habe gestern erst einen Artikel aus Neuseeland dazu gelesen, finde ihn aber nicht mehr...
Manfred
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Re: Teuerster Schafbock der Welt kostet 263 000 Euro

Beitrag von Manfred »

Hier der Artikel aus Neuseeland. Dort wurden die Mütter immer schwerer mit dem Ziel, schwerere Lämmer zu produzieren.
Inzwischen denken viele Farmer um, besinnen sich auf mehr Effizienz bei der Futterverwertung und setzen deshalb wieder auf kleinere Schafe, weil das unter dem Strich wirtschaftlicher ist.

http://www.stockjournal.com.au/story/48 ... s/?cs=4875
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