Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Manfred
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von Manfred »

@Johanna: Bisher handhabe ich es so, dass ich warte, bis der Aufwuchs wieder für einen Silageschnitt geeignet wäre. Das entspricht eher der dem intensiven Kriterium von oben. Also ab 3-Blatt-Stadium der Gräser. Früher sollte man nicht wieder drauf, damit zumindest die gewünschten Arten wieder ausreichende Reserven für den nächsten schnellen Wiederaustrieb einlagern konnten.
Ein weiteres Ziel bei mir ist, die Zufütterung von konservierten Futter im Winter mögl. auf Null zu reduzieren, d.h. mit stehendem Futtervorrat durch den Winter zu kommen. Das Thema wird in Nordamerika seit Jahren intensiv bearbeitet "kick the hay habit" und es gibt Betriebe von Mexico bis nach Kanada hoch in allen Klimabereichen, die inzwischen so arbeiten. Die Füttern dann nur noch zu, wenn der Schnee so tief oder verharscht ist, dass die Tiere nicht mehr ans Gras kommen.
Das werde ich die nächsten Jahre vertiefen. Dieses Jahr fehlt mir die Fläche, weil ich in der Weide 5 ha wegen Ackerstaus-Erhalt für Getreide-GPS nutzen musste. In der ersten Ausbaustufe würde ich gerne bis in den Januar rein mit der Weide auskommen. Die Amis nutzen dafür u.A. die Trampelmulchflächen. D.h. 1 x im Hochsommer platt machen und dann bis in den Winter wachsen lassen, als Futtervorrat für die Winterweide. Die Winterweide muss dann natürlich portionsweise zugeteilt werden. Das ist wie mit einem Silo oder einem Heulager. Wenn man das einfach abdeckt und die Tiere rein lässt, wird auch ein großer Teil des Vorrats zerstört oder verdirbt.
Der mit Abstand größte Kostenblock bei der Mutterkuhhaltung liegt im Winterfutter und den damit verbundenen Arbeiten und Maschinen. Futter konservieren, lagern, entnehmen, füttern + Einstreuen, Mist/Gülle raus schaffen. Wird bei Schäfern, die ihre Tiere mehrere Monate im Stall haben, nicht anders sein. In der Wanderschäferei mit Winterweide hat das alte Wissen ja teilweise überdauert. In der Rinderhaltung in D ist es praktisch nicht mehr vorhanden. Durch die billige Energie und die billigen Arbeitskräfte im Verhältnis zum Produktpreis war es mehrere Jahrzehnte lang wirtschaftlich attraktiv, die Tiere mit konserviertem Futter zu füttern. Das ist aber durch die aufgehende Preisschere von landwirtschaftlicher Urproduktion zum Zukaufmaterial (Maschinen, Treibstoffe, Dünger etc.) und wegen der stark gestiegenen Lohnkosten immer weniger der Fall. Die Bauern halten aber daran fest, weil sie nichts anderes mehr kennen. In Ländern ohne oder mit viel weniger Agrar-Ausgleichszahlungen ist der Kostendruck deutlich höher, deshalb sind die im Umdenken schon weiter.
Manfred
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von Manfred »

@Steffi: Deine starre Rotation ist Wochenrhythmus ist besser als kein Wechsel, aber nicht viel, weil die Tiere, außer evtl. in besten Wachstumsphase im Frühjahr, zu früh wieder auf die Fläche kommen. Das Gras hat nicht genug Zeit, Reserven zu bilden. Und wenn es richtig gut wächst, ist eine Woche auch zu lang, um den 2. Biss, das Abfressen dies schnellen Wiederaustriebs, zu verhindern.
Wenn die nächste Weidefläche sich noch nicht ausreichend erholt hat, ist es besser eine Fläche als Opferfläche zu benutzen und dort so lange zuzufüttern, bis der Bewuchs der nächsten Flächen wieder weidebereit ist. Die Opferfläche wird dann zwar stark übernutzt, aber dafür können sich mehrere andere Flächen erholen.
Der Trampelmulch muss flach auf den Boden. Das funktioniert nur, wenn die Tierdichte- und Länge der Weideperiode dem Zustand des Aufwuchses angepasst wird. Altes, strohiges Gras ist schwer auf den Boden zu bekommen. Dafür braucht es sehr intensiven Tritt, also eine Zuteilung in kleinen Portionen.

Das sollte kein Halm mehr stehen. Bild vom 11. Juli.
Bild

Dann wächst das Gras problemlos durch. Bild vom 27 Juli :
Bild

Und Bild vom 12. August:
Bild


Was du bezüglich der gemulchten Straßenränder und -Gräben sagst, deckt sich voll mit meinen Beobachtungen. Durch den fehlenden Tritt und den lockeren Mulch dominieren oft horstbildende Gräser und der Boden dazwischen verkahlt und verkrustet.
Bild

Mit den Mäusen dagegen freunde ich mich immer mehr an. Auf maschinell bearbeiteten Flächen sind sie natürlich störend, schon wegen der Futterverschmutzung. Und bei Massenvermehrung gibt es erhebliche Ertragseinbußen. Auf der Weide hat sich aber ein relativ stabiles Gleichgewicht eingependelt. Die Rinder zertreten die Gänge, was die Mäuse bremst. Und es gibt reichlich Fressfeinde, die mögliche Massenvermehrungen einbremsen. Der Vorteil der Mäuse ist, dass sie einen wertvollen Beitrag zur Drainage, Versickerung und Bodenbelüftung leisten. Außerdem transportieren Sie reichlich organische Masse in den Boden, die dann teilweise zu Humus wird. Deshalb sehe ich den Mäusefraß wie den Trampelmulch nicht mehr als Futterverlust, sondern als Investition in die Bodenfruchtbarkeit. Könnte mein Opa das lesen, er würde sich im Grab umdrehen. ;)
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von Steffi »

Danke für Deine ausführliche Antwort, Manfred!
Ich habe die Weide erst diesen Sommer übernommen. Sie wurde Mitte Juli gemäht und meine Schafe sind jetzt seit September auf der Fläche. Nachgewachsen ist nicht viel, da es seit der Mahd nicht mehr wirklich geregnet hatte, dafür Sonne satt. Die Parzellen sind im Schnitt ca. 2000m² groß und von 15 Tieren (8 MS, 7 Lämmer vom Frühjahr) in 6-7 Tagen kahlgefressen. Normalerweise sollte so eine Fläche doch deutlich länger reichen, oder? Bei besserem, dichterem Aufwuchs könnte ich die Parzellen kleiner stecken. Zu klein geht´s aber auch nicht, weil wir viel Hundegänger dort haben und die Schafe etwas Fluchtplatz haben müssen, um nicht gleich im Zaun zu hängen (Hörner!). Ich muß also für mich den besten Kompromiß finden. Die Besatzdichte anzupassen, bereitet mir die größten Schwierigkeiten, da ich keine Schafe mangels Ausweichflächen auslagern kann.
Die Mäuse mag ich nicht so, weil die doch ordentliche Löcher buddeln und meine Pappenheimer gern mal da reintreten *seufz* Aber die Falken sind richtig toll! :mrgreen:

LG,
Steffi
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Manfred
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von Manfred »

Das sind wohl einfach zu viele Tiere für die Fläche in dem Zustand. Das ist dann mehr Auslauf als Weide. Wenn du den Tierbestand nicht reduzieren willst und keine zusätzlichen Flächen bekommst, wirst du wegen dieses Ungleichgewichts mit irgendwelchen Krücken arbeiten müssen. Mit regelmäßiger Nachsaat und Düngung kannst du das Ertragsniveau erhöhen, oder du kannst wie beschrieben mit Opferflächen und Zufütterung arbeiten. Oder, wenn du hochwertiges Futter zur Verfügung hast, ein Kurzrasensystem wie Wilhelm versuchen.
Beim Holistic Management bemüht man sich dagegen immer, sich nicht an irgendwelchen Symptomen abzuarbeiten, sondern das Übel an der Wurzel zu packen. Das hieße in diesem Fall m.E. Fläche und Tierbestand ins Gleichgewicht zu bringen. Wenn die Fläche dann besser wird, kann man auch den Tierbestand wieder erhöhen oder die Fläche wieder reduzieren.
Ist natürlich eine schwere Entscheidung. Den Wandel vom Viech-Bauern zum Gras-Bauern zu machen, ist nicht einfach. Fast jeder Herzblut-Züchter wird sich schwer tun, die Tiere aus der dominanten Rolle in die dienende Rolle als Beweidungs-Werkzeug und Gras-Veredler zu überführen. Geht man diesen Schritt, führt das aber auch zu neuen Zuchtzielen, an denen man seinen Züchterstolz wieder aufrichten kann.
B-Johanna
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von B-Johanna »

Hallo Manfred, danke für Deine Darlegung und es ist wirklich eine Umdenke..)) wie ich Deinen Bildern entnehmen kann, ist eine Trampelfläche
in der Wachstumsphase Sommer innerhalb ca. 3-4 Wochen wieder beweidbar. Da bei den Schafen Flächen bis Stumpf und Stiel abgefessen werden
und andere niedergetrampel werden, kann man durch Portionierung hier Abhilfe schaffen ...oder habe ich Dich falsch verstanden ?
Diesen Sommer gab es bei uns so viel Aufwuchs, daß ich teilweise Weidestücke mit dem Wiesenmäher bearbeitet habe, - da bleibt aber der
Schnitt auf der Weide und wächst dann ein. Ist das in etwa gleichzusetzen - oder hapert es hier an dem Bodenkontakt ?
Auch das Wühlmausproblem hat demnach einen positiven Effekt, wobei Rinder hier weniger Probleme haben werden, in die Löcher einzusteigen.
Da habe ich wie Steffi immer meine Sorge, daß im Frühsommer die Lämmer bei ihren ''Rennaktionen'' sich verletzen können.
Bekämpfen konnte ich die große Population noch nie, besonders nach dem Winter sieht eine der Weiden wie durchgegraben aus.
Was ich allerdings feststellen konnte, daß auf den Weiden mit vielen Wühlmäusen die Erde satt und feucht ist, mit ordentlichem Regenwurmbesatz,
hingegen eine gepachtete Weide bei meinen Nachbarn mehr Sandboden enthält und nur vereinzelt Löcher zu finden sind.
Kann auch damit zusammenhängen, daß die Fläche größer ist und freiliegend am Wald und viele Melane dort Brutstätten haben und jagen.
Manfred
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von Manfred »

Vier Wochen ist schon sehr knapp. Ich habe nach 6 1/2 Wochen wieder beweidet und das hätte ruhig noch etwas länger sein können.

Durch eine Portionsweise Zuteilung ist die Tierdichte auf der zugeteilten Fläche höher und damit der Trampeleffekt stärker bzw. flächendeckender.
Eine z.B. tägliche Zuteilung ist auch von der Futterverwertung her besser als eine wöchentliche. Wir füttern ja nicht die Tiere, sondern die Pansen-Mikroben. Und für diese ist jede Futterumstellung aufwändig, weil sich erst die passende Artenzusammensetzung und -Menge einstellen muss, um das Futter optimal zu verwerten. Schwankungen über einen Tag gleichen sich durch die Verweildauer des Futters im Pansen noch ganz gut aus. Wenn du für eine ganze Woche oder länger zuteilst, fressen sie am ersten Tag des beste Futter und dann immer schlechteres, bis am Ende der Woche nur noch minderwertiges Zeug übrig ist. Und dann gibt es ansatzlos wieder einen Sprung auf bestes Futter. Das wirbelt das Pansenleben ganz schön durcheinander.

Wenn ich was nachgemäht habe, habe ich das auch einfach liegen lassen, als Bodenfutter. Bei viel Masse bin ich auch mal mit dem Wender durch gefahren, um es besser zu verteilen. Inzwischen mähe ich nur noch selten eine Ecke, z.B. wenn sich Disteln breitmachen. Auf den Versuchsflächen mit der Intervallbeweidung wird der Bewuchs aber viel gleichmäßiger abgefressen. Da wäre Nachmähen eh überflüssig.
Habe auch schon überlegt, wie man den Mulcheffekt und den Tritt maschinell simulieren könnte, auf den Mähwiesen.
Dieses Jahr habe ich auf der Pferdeweide, die auch sehr ungleichmäßig abgefressen wird, einen Versuch mit einer schweren Glattwalze gemacht. Was noch grün war, auch eine Ecke mit Mädesüß, dass die Pferde verschmähen, hat sich sehr gut flachlegen lassen. Strohiges, altes Gras dagegen, steht hinter der Glattwalze einfach wieder auf. Da bräuchte man eine Walze, die die Halme knickt. Im Ackerbau setzten manche Betriebe Messerwalzen ein, um Zwischenfrüchte platt zu walzen, als Mulch für eine Direktsaat.
https://www.youtube.com/watch?v=TjY8OhQy1mU
Die sind perfekt, um das Material zu knicken. Dazu eine Güttler-Sternwalze im Heckanbau, um den Tritt zu simulieren und den Bodenschluss zu verbessern, diese Kombi würde ich gerne mal testen.
Leider konnte ich hier in der Gegend bisher keine Messerwalze zum Ausleihen finden. Habe mir ein paar Angebote eingeholt, aber für einen Versuch mal eben einige tausende Euro auszugeben, ist mir dann doch eine Nr. zu groß.

Was die Wühlmäuse angeht: Ist deinen Schafen da schon mal was Ernsthaftes passiert? Dass ich mal ein Tier den Fuß verknackst und ein paar Tage humpelt kommt ja immer wieder mal vor. Ein gebrochenes Bein hatte ich bisher nur einmal bei einem Deckbullen, der frisch in der Herde war und sich wohl etwas übernommen hat.
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von B-Johanna »

Wühlmäuse habe ich - Knochenbrüche bei adulten Schafen oder Lämmern hatte ich noch nie.
Wohl aber -wie von Dir beschrieben- Verknackselungen und einmal bei einer Aue eine Bänderzerrung, dauerte einige Wochen.
Aber ich lese und lerne mit den Kollegen und hier gab es schon einige Berichte, wo Beinchen geschient werden mussten ecc.

Portionszuteilung der Weide täglich ( wir reden sicherlich von der Zeit ab Aufwuchs bis knapp Aufwuchsende)
: schaffe ich zeitlich nicht, d.h. bei der Hausweide ginge es gut,
die anderen Weiden erfordern mit Stecken und Litzen einiges an Zeit, einen Festzaun gibt es ausschließlich um die ganzen Weiden.
Aber ich werde im Winter mir mal einen Plan zeichnen, was möglich wäre, um noch rechtzeitig ins Büro zu kommen.

Es gibt ja viele wirklich interessante Geräte, hier schreckt in der Regel der Preis ab. Auch die zugehörigen Maschinen bedürfen einer richtigen
Landwirtschaft oder zumindest im Nebenerwerb. Ich denke da nur an einen riesen Mulcher, mit welchem ein Bauer an meiner Weide vorbeifuhr
und mir bald die Augen aus dem Kopf gefallen sind. Am liebsten wär ich hinterhergelaufen und hätte gefragt, ob er vielleich mal....mhh ,
nächstes Jahr frag ich ihn...)))

Auf jeden Fall habe ich neue Gedanken bezüglich der Weidepflege-haltung erhalten und werde weiterhin eifrig mitlesen.
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von seb »

Das Problem bei Wühlmäusen, aber auch bei Maulwürfen und Schermäusen ist ja die enorme Verschmutzung des Futters bei Schnittnutzung. In der Beweidung sehe ich auch kein Problem, aber lange Ruhezeiten bedeuten eben auch ungestörte Zeiten für die Erdbewohner. Bei Wechselnutzung, die ich als insgesamt sehr positiv für die Entwicklung des Pflanzenbestands erfahren habe, steigen die Verluste besonders in der Silage ganz enorm. Anders als Rinder lassen Schafe einen Silageballen, in dem ein oder zwei Maulwurfshaufen, Wühlmausgänge oder andere Erde mitgepresst worden sind, zu einem guten Teil stehen.
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von Steffi »

Ich finde den Ansatz sehr interessant, denke aber, daß meine Fläche zu klein ist, um da zu experimentieren. Die muß einfach, notfalls mit viel Aufwand, 15 Mutterschafe + Nachwuchs ernähren. Naja, vielleicht bessert sich die Lage in den nächsten Jahren ja...
Ich häng hier einfach mal meine Frage dran, dann muß ich kein neues Thema eröffnen: Meint ihr, es hat Sinn, jetzt noch nachzusäen? Temperaturen sind tagsüber noch zweistellig (um die 12 Grad), nachts einstellig. Bisher war´s nicht möglich, weil es einfach staubtrocken war. Warte ich bis zum Frühling, wird das Frühjahr vermutlich auch so trocken, daß jeder sagt, ich soll´s erst im Herbst machen, da ist mehr Regen - und dann kommt wieder so eine Trockenzeit und wieder ist ein Jahr rum... :roll:

LG,
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - Holistic Management

Beitrag von Manfred »

seb hat geschrieben:Bei Wechselnutzung, die ich als insgesamt sehr positiv für die Entwicklung des Pflanzenbestands erfahren habe,
Den Satz möchte ich noch mal hervorheben. Das deckt sich mit meinen eigenen Beobachtungen. Viele der Grünlandflächen, die vor ein paar Jahren noch von den kleinen Gemischtbetrieben jährlich anders und zu anderen Zeitpunkten genutzt wurden, mal zeitlich gestaffelt, streifenweise als Grünfutter, dann mal ein später Heuschnitt, der die Pflanzen aussamen lässt, oder mal ein Siloschnitt, die verlieren Pflanzenarten, wenn sie dem starren Regime der Kulturlandschafts- und Vertragsnaturschutzprogramme unterstellt werden. Einfach weil der Variantenreichtum der Nutzung verloren geht, der zeitliche und räumliche Nischen geschaffen hat.
Auch Jim Howell und andere HM-Praktiker haben diese Beobachtungen auf ihrem Land gemacht und bemühen sich seither um eine zeitlich abwechslungsreichere Nutzung. Mal früh, mal spät, nur einmal oder mehrfach im Jahr oder auch mal 1, 2 Jahre ganz ohne Nutzung.
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