Hydrokultur Fodder für Schafe

Manfred
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von Manfred »

Als Einstieg ist sein TED-Talk ganz gut geeignet (Englisch mit Untertiteln in diversen Sprachen. Rechts unten im Video die Sprache auswählen. 3. Schalter von rechts.)

https://www.ted.com/talks/allan_savory_ ... e#t-491599

Die Sache ist aber viel komplexer, als es sich in so kurzer Zeit darstellen lässt.
Wenn du Englisch sprichst, würde ich dir seine Bücher empfehlen.
Auf Youtube sind auch diverse Vorträge auf Englisch zu finden.
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Henry
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von Henry »

Die Proteinbildung im Schaf ist eine Pansenfähigkeit. Es gibt Wüstenwiederkäuer, die lassen sich mit trockenen Holzfasern und Melassesirup ernähren. Problemlos und dauerhaft.
Wenn ich zu 1kg Weizen 6kg Wasser schütte, dann hab ich also 7kg und somit 6kg Futter gewonnen? :eek: Und wenn ich das dann auspresse, gewinne ich nochmal 6 Liter Wasser. :gruebel: Der blanke Wahnsinn! Denn dieses Wasser schütte ich dann einfach ans nächste Kilo Getreide. :eek: So wird das immer mehr ... :lachma:

Ich weiß schon , daß beim Keimen Veränderungen in der Biomasse stattfinden. Ich weiß aber auch, daß meine Schafe mit dem Maiskorn aus dem Mais zu locken sind. Woran das wohl liegt? :haehae:
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alpenblümchen
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von alpenblümchen »

da getreide im herbst gesät wird, ist es an trockene gebiete, wo es im winter regnet gut angpasst. geerntet wird dann unter umständen schon im april.

wenn getreide das einzige verfügbare futter ist, kann es sinn machen es keimen zu lassen.

henry@ ein teil des wassers wird in den wurzeln und den keimblättern gebunden sein. zudem verdunstet ein teil des wassers.
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Henry
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von Henry »

alpenblümchen hat geschrieben:henry@ ein teil des wassers wird in den wurzeln und den keimblättern gebunden sein. zudem verdunstet ein teil des wassers.
Genau das meine ich mit dem Hinweis auf die Erhaltung der Masse. Wenn ich mein Viehfutter mit Wasser schwerer mache, wird es nicht mehr, sondern nur nasser und eben schwerer. Genau deshalb rechnen wir ja alle mit TS (=Trockensubstanz) und nur in Ausnahmefällen mit Frischmasse.

Aber ich habe noch eine Fodderoptimierungsidee: Man könnte das Fodder trocknen und somit Transportkosten sparen, weil es nach Wasserentzug viel leichter ist. :haehae:
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Manfred
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von Manfred »

Henry hat geschrieben:Die Proteinbildung im Schaf ist eine Pansenfähigkeit. Es gibt Wüstenwiederkäuer, die lassen sich mit trockenen Holzfasern und Melassesirup ernähren. Problemlos und dauerhaft.
Ich lerne gerne dazu. Welche sollen das sein?
Selbst Ziegen benötigen 12% Rohprotein.
Mit Melasse kannst du da nicht viel ausgleichen. Da müsstest du schon Harnstoff einsetzen.
Sonst kriegen die Mikroben die Holzfasern nicht umgesetzt und das Tier verhungert bei vollem Magen.
Manfred
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von Manfred »

OK, wenn du den Fasern nur für die Mindest-Rohfaser einsetzt und den Rest mit Melasse auffüllst evtl...
Aber die Realität in der Trockenzeit ist ja meist eiweißarmes, faserreiches Futter + Suche nach einer billigen Ergänzung dazu.
wollwiese
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von wollwiese »

Also die Futterwertigkeit und Wirtschaftlichkeit von Fodder kann ich nicht beurteilen und daher will ich diese Art der Futtererzeugung auch nicht blind unterstützen, aber:

Der erste Denkfehler besteht doch mMn schon darin, ein chemisches Grundprinzip auf einen biologischen Vorgang anwenden zu wollen.
Keimung ist der erste Teil von Pflanzenwachstum, und selbstverständlich entsteht durch Wachstum mehr Biomasse. Das ist doch gerade die phantastische Fähigkeit einer Pflanze - Sonnenenergie in Masse umzuwandeln. Ob das unter künstlichen Bedingungen in so einem Container oder auf dem Feld passiert ist dabei doch egal. Im Gegenteil hat man bei der Fodderernte keinen Masseverlust, da es komplett mit Wurzelwerk entnommen wird und nicht irgendwo am Halm geschnitten.
:schaf2: loot de schoop man schietn, wull woos liekers. :schaf3:
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von schafbauer »

Man benötigt kein Sonnenlicht da die Keimung unter der ERde auch ohne Licht abläuft. Danach hat man ja die UV lampen montiert die der Pflanze etwas anderes erzählt.

Ich möchts mal so zusammen fassen: das Korn keimt und bildet den spross mit keimblatt und wurzelwerk aus. hier wird die stärke im Korn aufgeschlossen und verbraucht. sprich die energie wird umgewandelt in pflanzenwachstum. ernährungstechnisch sehr eiweisshaltig und eben energiearm. und wie hat mein Prof auf der Uni immer gesagt: die Energie wird nicht verbraucht sondern immer und immer wieder umgewandelt.

für diesen vorgang benötigt man nicht viel wasser. nur das die aleuronschicht geöffnet wird und der mehlkörper frei wird. stimmt auch wieder. und die keimung ohne licht hat den vorteil das der keimling so lange wächst bis seine stärke erschöpft ist. da er quasi die erde nicht durchbricht und ans sonnenlicht kommt. und kurz vor der erschöpfung wird er komplett geerntet.

so ganz blödsinn ist es nicht aber für mich nur ein notfall für gebiete ohne wirkliches wasser für den massenwachstum. wie auch schon von henry erwähnt. und wie bereits erwähnt für diese gebiete wo viel rohfaserreiches gras steht.

aber der mensch is pervers und deshalb denk ich gleich dass getreide von einem trockengebiet ins andere transportiert wird, nur um dort zB milch zu erzeugen die exportiert wird :traurig: :traurig: :traurig:
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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Henry
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von Henry »

wollwiese hat geschrieben:Der erste Denkfehler besteht doch mMn schon darin, ein chemisches Grundprinzip auf einen biologischen Vorgang anwenden zu wollen.
Naturgesetze gelten überall. Das Gesetz von der Erhaltung der Masse gilt nicht nur in der Biologie, sondern bis hin zur Kernspaltung. 1kg Getreide und 6kg Wasser ergeben immer 7kg Irgendwas. Ob aus der Stärke nun Faser oder CO2 und Wasser wird ist dabei völlig egal. Masse bleibt Masse.

Der Denkfehler (hier marketingtechnisch ausgenutzt) ist, Naturgesetze zu mißachten.
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Re: Hydrokultur Fodder für Schafe

Beitrag von Heumann »

Ehsan hat geschrieben: Soja aus Brasilien und Maisstärke aus den USA evtl. auch noch mit Genmanipulation ist tatsächlich nichts für den deutschen Landwirt.
warum?
Ehsan hat geschrieben:Frankreich versorgen Westafrika mit Geflügelfleisch, man stelle sich das mal vor. Mit Hokuspokus gelangen diese nicht dorthin.
und Westafrika versorgt Frankreich mit Kakao, Öl, Diamanten etc., man stelle sich das mal vor.
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