Mineralbedarf/Lecksteine

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Henry
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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von Henry »

Das BASU nehmen die bei Bedarf. Ich bin sehr zufrieden damit.
Henry
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Birgit
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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von Birgit »

Tja, meine eben nicht. Die Ziegen mochten das auch gerne, aber die Schafe noch nie.
Grüße,
Birgit
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Henry
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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von Henry »

Wenn Mineralfutter mit Tagesbedarfen von z.B. 20g/d nicht binnen kürzester Zeit verschwunden ist, dann ist das gut. Schafe müssen keine Leckschalen wegfressen, wie prämierte Werbung beteuert. Mach Dir mal den Spaß und rechne mal den Bedarf als echten Fehlbedarf aus und dann den Verbrauch hoch.
Henry
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Birgit
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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von Birgit »

Ich bin werbeimmun :engel1:
Nein, das habe ich schon mal versucht, Leckstein war leer und stattdessen gab es loses Mineralfutter. War mir eh sympathischer. Das Ganze in der Hochlaktation mit noch spärlichem Bewuchs im Frühjahr. Die haben es konsequent verschmäht und das war mir zu heikel. Das war jetzt nur noch mal ein neuer Versuch, sind ja auch teils andere Schafe. Wird einfach nicht angerührt. Gut, ich hab jetzt noch den letzten roten Leckstein im Stall, die können sich also anders versorgen. Aber leider ist es bei mir zumindest beim Basu-Mineral nicht so, dass sie den Leckstein ignorieren und daran gehen.
Grüße,
Birgit
Fröschchen
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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von Fröschchen »

Sodele, hier das gesamte Ergebnis meiner Bemühungen:

1. Auswertung:
T 1391.pdf
(284.22 KiB) 446-mal heruntergeladen
2. Anfrage an Artikel-Verfasser im Schafzucht-Magazin:
Sehr geehrte Frau Dr. Humann-Ziehank,
im letzten Schafzucht-Magazin habe mit Interesse Ihre Ausführungen zum Thema Kupfer gelesen. Da wir grad ein älteres, bei uns geborenes Schaf gschlachtet hatten, nahm ich den Tip mit Schlachtleber und Labor dankend an. Im Anhang der Befund der TiHo Hannover.
Was mich irritiert, sind zwei Dinge, die ich gern durch Sie beurteilt haben möchte:
1. Wieso ist der Referenzbereich bei Kupfer für Schafe UND Ziegen gemeinsam? Ich wußte bislang, daß Ziegen duchaus höhere Werte tolerieren (und 1, 2 besondere Schafrassen auch), aber daß gerade die Schafigen was Kupferüberversorgung betrifft "speziell" seien.
2. Region Berlin-Brandenburg wird im Allgemeinen als Selen-Mangelgebiet beurteilt. Das Untersuchungsergebnis ist jedoch stark am ENDE des Referenzbereiches. Heu, Hafer und Gerste kommen von hier. Dazu normaler Salzleckstein und MiFu-Leckschale von Basu-Kraft. Muß ich mir Sorgen machen?
Im Übrigen kann ich Ihrem letzten Satz im Artikel nicht zustimmen: "Die Kupferananalytik in Lebergewebe wird von vielen veterinärmedizinischen Laboren angeboten." Habe mehrere Labore angerufen, u.a. auch Landeslabor Berlin-Brandenburg Frankfurt/ Berlin ./., FU Berlin ./. Erst bei der TiHo wurde ich fündig.
Mit freundlichem Vorausdank, Angelika Böhm.

3. Antwort Artikel-Verfasser Schafzucht-Magazin:
Sehr geehrte Frau Böhm,
Referenzwerte beschreiben den Bereich, der für ein gesundes Tier als als physiologisch angesehen wird. Es ist durchaus auch für die Ziege so, dass in dem vom Labor angegebenen Bereich von einer bedarfsgerechten Cu-Versorgung ausgegangen wird. Diskutieren kann man über die untere Grenze, Bereiche zwieschen 10-30 mg/kg FS werden oft zumindest als grenzwertig angesehen. Höhere Cu-Gaben werden zwar von Ziegen eher toleriert, dennoch bringen sie keinen gesundheitlichen Vorteil.
Das Cu-Ergebnis des Schafes liegt mittem im Referenzbereich, hier scheint eine bedarfsgerechte Versorgung vorzuliegen. Bzgl. Selen ist das Untersuchungsergbenis tatsächlich eher im oberen Bereich. Die Ursache des Seleneintrages ist in der Regel fütterungsbedingt, Sie könnten sich mal mit den Fütterungsberatern der Fa. Basu in Verbindung setzen, in wie weit das Mineralfutter ggf. dazu beiträgt. Ansonsten käme als Ursache das übrige Futter in Betracht, was nur durch eine Futtermittelanalyse quantifizierbar wäre. Auch sollten Sie ggf. nochmal nachprüfen, ob weitere Zusatzfutter verwendet werden/wurden. Der hier analysierte Wert spricht jedenfalls tatasächlich für eine hohe Selenversorgung, die nicht weiter gesteigert werden sollte. Mit freundlichen Grüßen
PD Dr. Esther Humann-Ziehank
Fachtierärztin für Klinische Laboratoriumsdiagnostik Dip.ECSRHM LABVETCON - Laboratory Veterinary Consulting Föhrenkamp 20, D-31303 Burgdorf, Germany mail@labvetcon.de | http://www.labvetcon.de phone: +49 5136 8019955

4. Heute nun die Antwort der TiHo auf gleiche Nachfrage ob des Untersunchungsergebnisses:
Sehr geehrte Frau Böhm,
die Referenzbereiche sind zwar gleich, das Risiko, dass es zu einer Kupferanreicherung in der Leber kommt ist beim Schaf jedoch deutlich höher.
Solange die Selenkonzentrationen im Referenzbereich liegen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Es ist entsprechend sinnvoll die Selenversorgung über das Mineralfutter abzusichern bzw. zu optimieren.
Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Martin Ganter

Nun gut, werde beim nächsten Schlachten -wird im Februar sein- wieder auf (dann 4) kleine Extra-Häppchen Leber verzichten, um Kontroll-Vergleichswerte zu erhalten. Und wenn die Basu-Kraft-MiFu-Schüsseln ausgeschleckt sind, wird es einen Monat Pause geben (auch auf das Risiko hin, daß die Schüsseln nicht heile bleiben...)

LG, jetzt mampfen: Lammcurry :essen:
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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Birgit
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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von Birgit »

Kann ich meine Schafe mal bei dir ne Weile unterstellen, damit deine meinen beibringen, dass man auch Basu-Mineral als Schaf mögen kann? Ich habe heute nämlich eine Schaufel Josera Schaffit drüber gestreut und schon haben sich die Viecher drauf gestürzt als hätten sie ewig kein Mineral bekommen. SIe kriegen es jetzt erst mal gemischt, der Basu-Sack ist noch halb. Am Schaffit stört mich schon jetzt, dass der Selengehalt niedrig ist. Und wozu die Melasse, da muss ja nix zusammenhalten und die Gefahr, dass die Tiere zu viel aufnehmen, weil die Melasse so lecker schmeckt, ist doch auch gegeben, oder?

Bezüglich Kupfer habe ich völlig andere Infos. Ich kenne zwar keine Werte, aber Ziegen haben definitiv einen höheren Bedarf als Schafe. Klar, nach oben hin tolerieren sie auch mehr, aber so wie das geschrieben wurde ist es nicht. Müsste aber noch mal nachlesen, wie viel genau. Hatte mich vor Jahren mal damit beschäftigt, als ich bei Ziegenlämmern Hinterhandlähmungen verursacht durch Kupfermangel hatte.
Grüße,
Birgit
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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von peter e. »

nach meinen <Erfahrungen> bin ich bei der Gabe von losem Mineralfutter angelangt, weil dort die Inhaltsstoffe mengenmäßig vorhanden waren, die ich den Tieren bieten wollte - Lecksteine oder -Masse konnten das nicht bieten. ABER:
Ich habe das lose Mineralfutter in einem Eimer mit Wasser so angerührt, als würde ich Beton verarbeiten wollen. D. h. ca. 5L Wasser und dann soviel Mineralfutter eingerührt, bis eine zähe fast Beton artige Masse entstand. Diese dann in Leckschalen eingefüllt und trocknen lassen. Nachdem die Masse ausgetrocknet war ist es den Tieren angeboten worden. Je nach Umgebungsfeuchtigkeit kann die anfangs trockene Masse auch wieder aufweichen.
Grundsätzlich ist zu dem Verbrauch von den angebotenen Mineralstoffmassen zu sagen: Nur weil jetzt gleich und sofort die Tiere die Masse nicht nutzen ist nicht zwingend davon auszugehen, dass sie es nicht mögen. Wie vielfach schon bemerkt liegt es an dem jeweiligen Bedarf der Tiere. Im Bekanntenkreis werden zwei Leckschalen angeboten: einmal mit und einmal ohne Kupfer - so haben die Schafe die Auswahlmöglichkeit. Beide Schalen werden genutzt.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

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Birgit
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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von Birgit »

Super, jetzt weiß ich, dass es möglich ist. Die Idee hatte ich nämlich auch schon aus dem Zeug was zum Lecken zu machen. Denn so grundsätzlich finde ich Leckmassen besser als das krümelige Zeug. Vielen Dank für deine Info! Da muss ich gleich mal geeignete Behälter suchen.
Na, ist schon klar, dass die Tiere nicht immer dran gehen, weil der Bedarf nicht immer gleich ist. Aber während der Hochlaktation und wenn noch nicht viel wächst, dann sollten sie schon...
Grüße,
Birgit
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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von peter e. »

sei beim probieren etwas vorsichtig, beginne mit kleinen Mengen, also vielleicht ein oder zwei Liter Wasser, das Zeug quillt und schäumt auf und ratz fatz hast du 5 Kilo Masse. Ein Betonquirl für die Bohrmaschine hat sich bewährt.
peter e.

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Re: Mineralbedarf/Lecksteine

Beitrag von Steffi »

Beim Kupfer bin ich immer noch etwas zwiespältig...
Mineralfutter, egal ob fest oder lose, ist ein menschengemachter Cocktail, nach unserem Gutdünken. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit ein Schaf in der Lage ist, einen evtl. Mangel aus diesem Mix herauszu"schmecken". Was, wenn die angebotene Mischung MIT Kupfer einfach besser schmeckt, als die ohne und gar kein Cu-Mangel vorliegt? Was wenn Selen gebraucht, damit aber zwangsweise zuviel von etwas anderem aufgenommen wird?
Theoretisch müßte man regelmäßig den Mineralstatus individuell bestimmen und gezielt einzelne Parameter ausgleichen. Praktisch nicht machbar. Somit kann jedes Mineralfutter doch nur ein Kompromiß sein?
Laßt ihr regelmäßig den Mineralstatus testen (Schlachtlebern, Blut) und wählt dann ggf. entsprechend ein geeigneter zusammengesetztes MF? Oder nehmt ihr irgendeines, das verfügbar ist (nach welchen Kriterien? Günstig, hoher XYgehalt, wird gern gefressen, egal, ...)?
Für Pferde gibt es unendlich viele Einzelfuttermittel mit denen regelmäßig besorgte Halter den Mineralstoffhaushalt ihrer Hottes völligst durcheinanderwirbeln... :grusel:

LG,
Steffi
Sheep happens
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