Eicheln; Pflaumen

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Fröschchen
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Eicheln; Pflaumen

Beitrag von Fröschchen »

Ungeheure Eichel-Mengen dieses Jahr.
Ich reche früh vorm Rauslassen schon zusammen, daß die Bande nur den Tagesabwurf verspachtelt.
Was meint Ihr, aufheben für kleine Extra-Gaben im Winter? Leichte Giftigkeit ist mir bekannt, aber die leben seit Jahren unter und mit ihren Eichen. Nur ist es derzeit mengenmäßig exorbitant.

Habe neues Stück eingekoppelt. Sind uralte, in Riesenhöhe nicht mehr erntebare Pflaumenbäume drauf: Und ich höre es nur noch knirschen und mahlen. Also erstmal wieder runter und das Fallobst aufgerecht.
Äpfel und Birnen klar, aber Pflaumen? Oder nur der Heißhunger auf was Saftiges (süffig angegoren)? War vor 2 Jahren nicht so, und voriges Jahr gabs ja keine; hat wer auch solche Beobachtungen gemacht? (@Streuobstwiese?)
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Steffi
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Re: Eicheln; Pflaumen

Beitrag von Steffi »

Meine Mähdels stehen ab und an auch mal neben Eichen und Zwetschgenbäumen und mögen die sehr gern. Kerne werden fein säuberlich ausgespuckt. Bisher hatten wir keine Probleme damit.

LG,
Steffi
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Insane
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Re: Eicheln; Pflaumen

Beitrag von Insane »

Pflaumen werden bei uns (wie Kirschen) nur bei massiver Gärung oder beim Knacken von großen Mengen der Kerne zum Problem.

Bei langsamer Gewöhnung und Heu zur Verfügung ist das Fruchtfleisch allein bei uns unproblematisch.
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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Re: Eicheln; Pflaumen

Beitrag von DINO »

Meine Streuobstwiesen sind gemischt mit Apfel,Birne,Kirsche und Pflaume umrandet mit uralten Eichen.
Mit Heu zur freien verfügung noch nie Probleme gehabt !
Alle sagten es geht nicht , da kam einer der das nicht wusste und tat es . :klug:
Fröschchen
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Re: Eicheln; Pflaumen

Beitrag von Fröschchen »

Allen lieben Dank, aber was ist ist mit Eichel-Vorräten fürn Winter?
LG
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Re: Eicheln; Pflaumen

Beitrag von Streuobstwiese »

In meiner Herde ist genau 1 Schaf...welches Pflaumenkerne zerbeißt und nachher Vergiftungsanzeichen (Blausäure) hat. Bin gezwungen, die Pflaumenbäume auszuzäunen...auch wenn der Rest der Herde die geschluckten Kerne ordentlich wieder ausspuckt. Echt ärgerlich...aber zwingend notwendig. Es ging der Aue richtig dreckig und sie wäre wohl vielleicht auch gestorben, wenn sie weiter Kerne gemampft hätte.
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Henry
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Re: Eicheln; Pflaumen

Beitrag von Henry »

Besorge Dir billiges Natriumthiosulfat. Das ist das direkte Gegenmittel zu vergiftenden Cyaniden. Es wird eingegeben und bindet Blausäure schon im Pansen zu einem weniger giftigen ausscheidbaren Salz. Als sogenanntes Fixiersalz ist es wirklich sehr preiswert und trotzdem hochrein. Es wird auch beim Menschen verabreicht.

Hydroxocobalamin ist leider für die Anwendung am Schaf viel zu teuer, wäre aber auch eine Rettungsmöglichkeit die zudem das Cyan in Cyanocobalamin also Vitamin B12 umwandelt. Wer an Cyanokits aus dem Rettungswagen kommt, sollte die nicht wegwerfen ...
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Re: Eicheln; Pflaumen

Beitrag von Fröschchen »

Henry hat geschrieben:...Wer an Cyanokits aus dem Rettungswagen kommt, sollte die nicht wegwerfen ...
Supertoller Praxistip:

Heißt das also einen Rettungswagen kapern und unter Bedrohung Herausgabe dieser Kits einfordern? Und dann unbekannte Mengen-Abgaben: Klingt ja alles ganz schön und hoch definiert, läßt doch aber den Normalbürger außen vor.

Sorry, habe schon so einiges von Dir mit Begeisterung inhaliert, aber hier geht der Gaul durch.

Wieher....
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Henry
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Re: Eicheln; Pflaumen

Beitrag von Henry »

Du sollst nicht den Rettungswagen kapern und ein Cyanokit rausklauen - wobei daß im Notfall sicher anschließend zu entschuldigen wäre. Du sollst nur verhindern, daß die paar Gramm Hydroxocobalamin darin nach Ablauf irgendwelcher Daten ungenutzt in die Tonne gehen. Die Dosierung erfolgt nach KG. Überdosierung ist nahezu unmöglich aber wäre bei apothekenmäßigem Erwerb des Medikamentes unbezahlbar.

Das Natriumthiosulfat kostet als Salz ganz kleines Geld und erfordert keine Injektion. Es ist frei verkäuflich und gehört - po mojemu - als schnell wirkendes Entgiftungsmittel für solche Fälle in die Schafapotheke.

Als Lsg. zur Infusion ist es verschreibungspflichtig und natürlich fürs Schaf nicht zugelassen. Es könnte aber auch auf dem Rettungswagen zu finden sein.

Beide Medikamente sind die Standardnotfallmedikamente und haben ihre Wirksamkeit am Schaf bewiesen. Sie sind die Rettung bei Cyanid- und Cyanophosphatvergiftungen, wie sie durch Kerne, Laub und Rattengift vorkommen. Sie binden den Cyano-Teil des Giftes, so daß keine Blausäure frei wird. Sie retten Schafe, die ansonsten nicht zu retten wären. Diese Option wollte ich aufzeigen. Fixiersalz gibts bei Amazon ...
Henry
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Re: Eicheln; Pflaumen

Beitrag von dicke wolke »

Wer Beziehungen zum Rettungsdienst bzw Krankenhäusern mit Notaufnahme hat, kann dort nachfragen nach abgelaufenen Medikamenten. Ich nehme bei uns alles mit was abgelaufen ist, fliegt sonst in die Tonne. Natürlich in Rücksprache mit meinen Vorgesetzten. Was ich selbst nicht brauche gebe ich an meinen Tierarzt weiter.Kürzlich war eine größere Menge Ketamin dabei, da hätte ich vielleicht am Bahnhof noch ein paar € mit verdienen können :grusel:
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