Biertreber konservieren?

grauwoller
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Biertreber konservieren?

Beitrag von grauwoller »

Habe Zugriff auf Biertreber einer kleineren Brauerei.
Kann ich das Zeug direkt an meine Schafe verfüttern, und wenn ja, wie lange hält es sich ohne Konservierung.
Wie sähe die Konservierung aus?, Es ständen ausreichend Fässer mit dichten Deckeln bereit.
Ab wann, nach der Befüllung, ist der Treber für die Schafe geniessbar?

wäre dankbar für Erfahrungswerte, Christoph
schafbauer
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Re: Biertreber konservieren?

Beitrag von schafbauer »

am besten wäre es den heissen biertreber gleich abfüllen. weis aber nicht ob die fässer das aushalten wenn der treber abkühlt.

geniessbar :D :D :D die fressen dich auch noch auf :koch:
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grauwoller
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Re: Biertreber konservieren?

Beitrag von grauwoller »

also geht frisch verfüttern gar nicht?

Christoph
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Re: Biertreber konservieren?

Beitrag von Thorsten »

Hallo Christoph,

wenn Du über eine feste Betonfläche verfügst, kannst Du das auch als Fahrsilo lagern. Sprich: aufschütten und Plane drüber. Wieviel würdest Du am Tag verfüttern? Die Anbruchfläche sollte immer schön klein sein und wieder ordentlich abgedichtet werden...
Diese Art der Lagerung ist nur für kurze oder mittlere Zeiträume erprobt. Also: Du bekommst den Treber und verfütterst das innerhalb weniger Tage oder Wochen. Soweit ich weiß, kannst Du das sofort verfüttern, ein oder zwei Tage abkühlen sollte das aber schon. Machen die Milchbauern hier auch so. Natürlich musst Du die Tiere langsam dran gewöhnen...

Vielleicht kannst Du einen Rinderhalter in Deiner Nähe diesbezüglich interviewen?

Viele Grüße,
Thorsten
schafbauer
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Re: Biertreber konservieren?

Beitrag von schafbauer »

aber wenn er von kleinmenge spricht sind doch fässer die beste und einfachste wahl. dort sollte eine längere haltbarkeit auch gegeben sein. im fahrsilo gibs immer wieder probleme.

biertreber frisch verfüttern kann man schon. natürlich. er muss ja nicht mehr vergären oder sowas. er wird auch nur durch die erhitzung haltbar gemacht und deshalb sollte man ihn am besten heiss konservieren.

wenn biertreber verdirbt bringst übrigens deine tiere schnell um. :drama2:
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Re: Biertreber konservieren?

Beitrag von grauwoller »

was die Menge betrifft, so wurde mir mitgeteilt, dass alle 2 - 3 Wochen etwa 1000 ltr. Bier hergestellt werden. wieviel Treber dabei anfällt, da bin ich selber mal gespannt. Wenn ich Schafbauer´s Hinweis beachte, komme ich zu der Einsicht, dass es Sinn macht mit leeren Fässern zur Brauerei zu fahren, um möglichst produktionswarmen Treber in die Fässer zu füllen. Bis ich mit dem Zeuch zu Hause bin, um es in der Beton-Boden-Miete einzusilieren, ist es vielleicht schon fehlinfiziert.
Habe auch gerade mit dem Brauer gesprochen, er sprach von ca. 500 kg je Brautag. Da werde ich am Samstag versuchen, pünktlich zur Entnahme des Trebers zu erscheinen...

Christoph
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Re: Biertreber konservieren?

Beitrag von schafbauer »

was kost dir das zeug? an guten treber musst erst mal rankommen. meist liegt das problem an der kontinuierlichen liefermenge aber wenn man nicht gerade milchschafe oder milchkühe oder stiermast betreibt gehts.

viel erfolg
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Re: Biertreber konservieren?

Beitrag von grauwoller »

kost mich nix, gibt auch bisher keinen, der ihn um den Treber angebettelt hat, also keine Konkurenz.
Ich löse für ihn ein Entsorgungsproblem, vorausgesetzt das funktioniert mit meinen Schafen , könnte ich den Kram umsonst haben.
25 Braugänge im Jahr a´0,5 t, da kommt schon ´ne Menge zusammen.....

Christoph
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peter e.
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Re: Biertreber konservieren?

Beitrag von peter e. »

hallo christoph,
zum ersten: http://www.tll.de/www/daten/publikation ... biertr.pdf
zum zweiten: http://www.treberkraft.at/biertreber/biertreber.php

und wenn du zum suchen die begriffe >inhaltstsoffe biertreber< eingibst, bekommst du eine fülle von informationen.

und noch eine überlegung: pommern werden zwar für die zufütterung dankbar sein, aber sichtbar wohl nicht verwerten können, weil keine mast- oder fleischrasse. mag sein, dass die lämmer etwas besser gedeihen, die milch etwas inhaltsreicher ist, k a u f e n würde wohl kein sinn machen.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

frei nach Schiller
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Re: Biertreber konservieren?

Beitrag von grauwoller »

Peter, woher nimmst du die Erkenntnis, dass meine Pommern den oder das Biertreber nicht sichtbar verwerten sollten?
In den letzten 3 Jahren habe ich Schlachtbocklämmer in den letzten 2 Monaten unterschiedlich zugefüttert, während ich die altersgleichen Zuchtlämmer ohne Zufütterung gehalten habe. Beide Gruppen habe ich regelmäßig gewogen, und eindeutige Gewichtszunahmen bei den zugefütterten festgestellt, nach einrechnung der Futterkosten im Zusammenhang mit dem Zusatzertrag, kann ich sagen: Zufütterung machte hier Sinn!
Ich habe ein Problem mit Aussagen, die in die Richtung zielen, dass Landschafe nicht "zugefüttert" werden sollten, wie es aus manchen Mündern propagiert wird. Da kriegt man dann von Leuten, die ihr Heu von 70 er 80 er Böden ernten, erzählt, dass sie ihre Landschafe nur mit Grundfutter prima hinbekommen, und dann sind die da auch noch mächtig stolz drauf....
Ich kann nur sagen: wiederkäuergerechte Fütterung und bedarfsgerechte Fütterung sind meine Leitfäden bei der Überlegung in der Fütterung!
Und wenn ich die zur Schlachtung vorgesehenen Bocklämmer sehe, dann weiss ich, dass es Sinn macht, kostengünstiges Energiefutter als Rationsergämzung heranzuschaffen, denn meine Lammfleischkunden zahlen nach kilo, und freuen sich über Kotelettes, die nicht nur aus Knochen bestehen. Die zur Zucht vorgesehenen sind da allerdings nicht mit bei, denn die dürfen ruhig langsam wachsen...
Und wenn ich für die Winterfütterung gerade Heu aus älteren Jahrgängen glücklich erstanden habe, dann weiss ich, dass ich zwar schmackhaftes und wiederkäuergerechtes Futter eingekauft habe, aber ich ich muss die Ration energetidsch für meine hochträchtigen und säugenden Mütter noch ordentlich aufhübschen, sonst gehen die mir hops. Das ist die Verantwortung, die ich als Tierhalter habe, eine bedarfsgerechte Fütterung hinzubekommen. Und wenn mir dann erzählt wird: Zufütterung = böse, böse, böse, dann denke ich mir meinen Teil....
Und da kommt mir die Möglichkeit, Biertreber (ich meine sogar Bio), umsonst zu bekommen, gerade recht, und ich werde es auf jeden Fall ausprobieren!
Heute sagte mir ein Nachbar, der an seine Rothirsche und Mufflons viel Biertreber verfüttert, dass er vor dem Silieren, den Treber mit Salz und Kalk überstreut, wg. Haltbarkeit und Bekömmlichkeit, kann da jemand was zu sagen ?
Peter, wäre schön wenn du zum Martinstreffen kämest, Gunda wird da Rationsberechnungen in der Fütterung von Landschafen und Merino´s vorstellen, das wird auf jeden Fall interessant,
Ich möchte auch gar nicht wissen, wieviele unterversorgte "Robustschafe" in die ewigen Jagdgründe gewandert sind, weil man ihnen fälschlicherweise zu viel abverlangt hat, ich glaube dass in der Fütterung so viele Fehler gemacht werden, wo in Unkenntnis der vorhandenen Futtermittel und der Nährstoff- und Energiebedarfe, so einige Schafe auf der Strecke bleiben....

Peter, das war kein statement gegen deine Art der Schafhaltung, dazu kenne ich deine Kolchose zu wenig. du hast nur einfach ein Thema angesprochen, dass mir sehr am Herzen liegt, und wo meiner Meinung nach, vieles im Argen liegt,

würde mich freuen, wenn wir uns Ende Oktober sehen, Christoph
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