Hallo,
ich lese mich gerade ein bißchen durch alte Schäferberichte. Auch wenn früher nicht alles besser war, ist mir ein Punkt besonders aufgefallen:
In der Wanderschäferei wurden/werden die Schafe nachts gepfercht. Da, lt. Berichten, bis zu 80% des Kotabsatzes nachts geschieht, wurden ganz früher, als es noch keinen Kunstdünger gab, diese Pferchstücke teilweise sogar versteigert. Ausgetrieben wurde nach Abtrocknen des Morgentaus, da die "Wurmlarven" sich mit der Trockenheit wieder tiefer zum Boden zurückziehen und die Wahrscheinlichkeit der Aufnahme durch die Schafe sinkt.
Soweit, so gut, so nachvollziehbar. Meine Überlegung geht nun dahin, ob es Sinn macht, diese Praxis auch in der Koppelschafhaltung einzusetzen.
Eine Weide wird in Parzellen aufgeteilt, mittig gibt es einen Pferch, ggf. mit Unterstand, mit befestigtem Untergrund, in dem die Schafe die Nacht verbringen. Morgens kommen sie jeweils auf eine Parzelle und der Pferch wird gereinigt und öfter mal gekalkt. So steigt zwar die Belastung des Pferches, da dieser aber täglich gereinigt werden kann (abfegen/harken) wird und nur einen kleinen Teil der Gesamtfläche ausmacht, sollte die Belastung der Fressflächen deutlich sinken? Wenn man dann noch mehrere Flächen hat, auf denen man so verfährt und den Pferch während der Ruheweide kalkt, sollte sich die Parasitenbelastung deutlich reduzieren.
Ist natürlich mit viel Aufwand verbunden und auch nur ein Gedankenspiel, ob das überhaupt was bringen würde?
LG, Steffi
Nachts pferchen in der Koppelhaltung
- Steffi
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Nachts pferchen in der Koppelhaltung
Sheep happens
- Henry
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Re: Nachts pferchen in der Koppelhaltung
Die Nachtpfercherei ist bei manchen Landschaftspflegeverträgen vorgeschrieben und wird (teilweise) gesondert bezahlt. Der Aufwand - auch ohne Kalk und Köttelsammeln - ist enorm und die Fresszeiten verringern sich. Meine Schafe fressen bei Vollmond praktisch durch, jedenfalls schon eher als ich im Sommer aufstehen und später als ich sie einsperren will.Steffi hat geschrieben:... mit viel Aufwand verbunden und auch nur ein Gedankenspiel ...
Parasitenvermeidung durch Ausdünnen verspricht nur Erfolg, wenn die Schafe nicht ständig auf Flächen mit Kot kommen und Larven nicht auf die Flächen abwandern können. Dein Nachtpferch wird binnen kurzer Zeit so verschissen sein, daß da kein Gras mehr wächst und das Kalken tut das Übrige. Da ist es doch geschickter den Pferch nachzurücken oder Unterstände auf den Weidesegmenten zu haben. Es gibt perfekte Mobilställe dafür.
Henry
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- Steffi
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Re: Nachts pferchen in der Koppelhaltung
Alle paar Tage den Unterstand umzustellen gehört zu meinen heißgeliebten Tätigkeiten *Ironiemodus aus* Nee, im Ernst, ich hasse das, weil ich da immer auf Hilfe angewiesen bin. Für meine Herde komme ich auch mit einer Hütte nicht aus und brauche min. zwei. Und wenn es so nass ist, wie die letzten Jahre, tut dem Boden das ständige Befahren auch nicht gut. Deshalb kam ich auf die Überlegung mit befestigtem (reinigungsfähigem) Boden im Pferch und evtl. Heuraufe. Ganzjähriges Heuangebot hat ja auch viele Fürsprecher.
LG,
Steffi
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Re: Nachts pferchen in der Koppelhaltung
Ein richtig guter Nachtpferch kann vielen Kleinschafhaltungen in Zukunft zumindest für einige Stunden eine wolfssichere Zeit bescheren. So plane ich schon mal für die stallfernen Weiden ein mobiles Alcatraz, mit richtig Strom, Selbstschuss und allem Schnickschnack.
Es ist halt die Frage , wie das mit der Arbeitsbelastung aussieht, Aufbau der Panels, Schafe jeden Abend in den wolfssicheren Pferch bringen,
Es müssen mehr Zäune gemacht werden. usw, usw.
Es ist halt die Frage , wie das mit der Arbeitsbelastung aussieht, Aufbau der Panels, Schafe jeden Abend in den wolfssicheren Pferch bringen,
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- Henry
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Re: Nachts pferchen in der Koppelhaltung
Ganz sicher wird die Gemeinde und manch anderer zucken, wenn nach der Beweidung der Restflächen um den Sportplatz und am Spritzenhaus, nicht eine gleichmäßig akzeptabel runtergefressene und verschissene Fläche zurückbleibt, sondern irgendwo ein schlammiges braunes Quadrat ...smallfarmer hat geschrieben:Ein richtig guter Nachtpferch kann vielen Kleinschafhaltungen in Zukunft zumindest für einige Stunden eine wolfssichere Zeit bescheren.
Hier in der Nähe pfercht ein Schäfer auf Standweiden nachts. Er hat ca. 3-5ha pro Weide mit 90er und 106er Zaun und mittig darin einen Pferch mit 120er Horizontnetzen. Die Hunde rennen draußen rum. Wenn er Tage später weiter zieht, weiß jeder wo der Pferch stand.
Henry
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Re: Nachts pferchen in der Koppelhaltung
Müssen sich die Wolfsfreunde dran gewöhnen, das die Schäfer Möglichkeiten suchen Ihre Tiere zu schützen. Die Möglichkeit des Nachts den großen Schafstall der LPG zu nutzen gibts ja nicht mehr.
Wer meint er müsse den Wolf inbedingt in Deutschland haben, soll sich dann auch um die Pflege rund um die Spritzenhäuser und Sportanlagen kümmern.
Diese Flächen werden von den Hundehaltern doch eh als Hundeschei.. platz gebraucht. Muss man nicht haben.
Wer meint er müsse den Wolf inbedingt in Deutschland haben, soll sich dann auch um die Pflege rund um die Spritzenhäuser und Sportanlagen kümmern.
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- Steffi
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Re: Nachts pferchen in der Koppelhaltung
Guter Punkt, an den Wolf hatte ich jetzt egoistischerweise gar nicht gedacht
Damit ist dann wohl jeder, der an den Stall angrenzende Weiden hat und nachts aufstallen kann, gut dran. Ich entnehme den Antworten jetzt aber mal, daß mein Gedankenspiel parasitentechnisch keine große Rolle spielt? Die Stelle, an der ich letztes Jahr im Sommer für einige Zeit den Schattenpferch aufgestellt hatte, sieht man übrigens auch immer noch sehr deutlich. Deshalb würde ich den Boden in einem Dauerpferch nicht natur belassen.
LG,
Steffi
Damit ist dann wohl jeder, der an den Stall angrenzende Weiden hat und nachts aufstallen kann, gut dran. Ich entnehme den Antworten jetzt aber mal, daß mein Gedankenspiel parasitentechnisch keine große Rolle spielt? Die Stelle, an der ich letztes Jahr im Sommer für einige Zeit den Schattenpferch aufgestellt hatte, sieht man übrigens auch immer noch sehr deutlich. Deshalb würde ich den Boden in einem Dauerpferch nicht natur belassen.
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