Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

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Moorschnucke80
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Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von Moorschnucke80 »

Hi
Ich habe schon ein paar Jahre Erfahrung mit der Haltung von Moorschnucken machen dürfen. Die Schafe standen bei mir immer auf einer großen Weide den Winter über. Ab ca. Anfang Dezember begann ich, Heu zuzufüttern. Eigentlich immer dann, wenn die Schafe anfingen, das Heu zu fressen. Stand noch genügend leckeres Gras, rührten sie kein Heu an.
Nun habe ich von einem anderen Konzept der Schafhaltung im Winter gehört, welches ich bis dato noch nicht kannte und welches mich nun schon eine Weile beschäftigt. Im Netz finde ich dazu nicht allzu viel. Ich frage mich diesbezüglich, was besser für die Weide, aber auch besser für die Schafe ist und auch ob dies rasseabhängig sein kann.

Es geht dabei darum, eine gewisse Anzahl an Schafen so lange auf einer Weide im Winter stehen zu lassen bis alles abgefressen ist. Das aber ohne zusätzliche Heufütterung. Der Zeitraum bezieht sich dann auf mehrere Wochen. Entschieden wird, soweit ich das verstanden habe, nach dem Zustand der Weide, ob umgesteckt wird oder nicht. Dies erfolgt unter dem Deckmantel der Weidepflege.
Ich bin mir darüber bewusst, dass Heufütterung einer Wiese nicht unbedingt zuträglich ist. Es ist ja ein zusätzlicher Eintrag in die Wiese, welcher sich durch bevorzugte Liegestellen der Schafe auf gewisse Teile der Wiese konzentrieren kann. Ich dachte zudem auch eher, dass eine Winterweide halt schon sehr strapaziert wird und eine gute Weidepflege nicht so einfach möglich ist. (Habe es quasi so hingenommen) Es sei denn, und da habe ich immer das Konzept der kurzen Beweidung und der langen Ruhephase im Kopf, dass man gewillt ist, öfter umzustecken und die Größe der Fläche dies auch hergibt. Im Winter kann man dann ja quasi nur einmal auf einem Stück fressen lassen. Danach wächst ja nichts mehr nach.

Kann man das quasi umgehen, indem man die Schafe so lange auf einem großen Stück stehen lässt, bis sie alles kurz gefressen haben?
Ab wann sollte man zufüttern? Ich kannte es wie gesagt bisher immer so, dass mir die Schafe den Zeitpunkt angezeigt haben, indem sie z.B. auf mich zu liefen und suchten. Und das konnte schon passieren, wenn diverse Grasinseln noch standen. Sind sie satt und zufrieden, kommen sie nicht zu mir und liegen entspannt und käuen wieder oder fressen. Zudem fressen meine Schafe sehr selektiv. Je nach Weidebeschaffenheit fressen sie sehr viel ab oder auch recht wenig. Sie mögen niemals alles. Wenn ich sie im Winter jedoch sehr lange auf einer Fläche stehen lasse, haben auch sie die Fläche sehr kurz gehalten bis zum Frühjahr.Vielleicht haben sie manches aber auch einfach erfolgreich platt getreten.
Wie seht ihr das? Gibt es ein gutes Weidemanagement im Winter? Wie sieht das aus und ab wann sollte zugefüttert werden?
LG Maren
Manfred
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Re: Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von Manfred »

Kommt darauf an, was du erreichen willst.

Die beste stoffliche Verwertung eines stehenden Winterfuttervorrats erreicht man, indem man ihn via streifenweiser Zuteilung in mehreren Durchgängen (üblich sind 2 bis 3) herunterweidet.
Die Tiere einfach auf die ganze große Fläche zu lassen ist aus dieser Sicht so ziemlich das dümste, was man machen kann, weil die Tiere dann erst die Bonbons rausselektieren und die Futterqualität dann schnell immer weiter abnimmmt und auch viel Futter durch Kot, Urin und Tritt entwertet wird.
Das ist ungefähr so, als ob du die Tür des Heulagers aufmachst, die Schafe rein lässt und sagst: Teil es euch den Winter über gut ein...

Durch eine regelmäßige streifenweise Zuteilung (Da muss man sich spielen. Je nach Bedingungen mehrmals täglich bis einmal alle paar Tage) erreicht man eine gleichbleibende Futterqualität und gute Nutzung des Futters. (Die Abfall der Qualität über z.B. 2 bis 3 Tage wird durch die Verweildauher und Durchmischung im Pansen halbwegs ausgemittelt.)
Lässt man im ersten Durchgang z.B. 1/3 der Masse abweiden, fressen sie das dann beste 1/3 heraus.
Kommt man mehrere Wochen bis Monate später wieder auf die Fläche, um im zweiten Durchgang ein weiteres 1/3 abzugrasen, ist die Futterqualität des Restes nicht gleichgeblieben, sondern ist dann meist besser, weil das Gras zwar kaum wächst, aber durch die Photosynthese trotzdem Zucker und Eiweiß einlagert.
Im 3. Durchgang wird dann oft etwas zugefüttert, weil die verbleibende Futterqualität dann doch zu wünschen übrig lässt.

Bei einer kleinen Herde ist halt die Frage, ob der Zeitaufwand für die regelmäßige Zuteilung wirtschaftlich ist.
Das Wirtschaftliche Optimum kann dann ein gutes Stück weit weg vom stofflichen Optimum sein.
Wenn ich nur 10 Schafe habe, kann es halt deutlich billiger sein, einmal alle 2 Wochen einen Ballen in die Raufe zu werfen als jeden Tag den Zaun umzustecken.
Da muss jeder für sich und seine betrieblichen Voraussetzungen die beste Lösung finden.
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Moorschnucke80
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Re: Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von Moorschnucke80 »

Hi Manfred

habe Deine vielen Beiträge hier über ein gutes Weidemanagement verschlungen und würde es gerne ähnlich praktizieren. Es macht einfach unheimlich Sinn. Allerdings kann ich mich momentan bei meinen wenigen Schafen und dem reichlichen Futter nur langsam herantasten. Mein Ziel sind ca. 30 -
40 Mutterschafe plus Nachzucht.
Wichtig ist mir vor allem, dass die Unkräuter keine Überhand nehmen und natürlich auch weiterhin Leckeres für die Schafe zur Verfügung steht. Ich bin kein Fan von Standweiden, da ich bei solchen Systemen einfach sehr viele Unkräuter gesehen habe, die ich so nicht haben möchte. Ich koppel meine Schafe ein und rotiere im Frühjahr, Sommer und Herbst unter dem Motto "kurze Fresszeit und lange Ruhephase". Durch Deine Beiträge bin ich motiviert, die Fresszeiten sogar zu verkürzen und kleiner zu stecken. Bisher dauerte eine Fresszeit ca. zwei bis drei Wochen. Das ist natürlich für mich vom Arbeitsaufwand ganz schön, aber für die Fläche ...na ja... Ist halt sehr viel Überständiges noch da und auf der anderen Seite das zum Teil sehr stark gekürzte leckerere Gras. Auf zu großer Fläche zertreten sie das Futter halt nicht genug. Da muss ich dann Nachmähen.
Bei einer kleinen Herde ist halt die Frage, ob der Zeitaufwand für die regelmäßige Zuteilung wirtschaftlich ist.
Das Wirtschaftliche Optimum kann dann ein gutes Stück weit weg vom stofflichen Optimum sein.
Wenn ich nur 10 Schafe habe, kann es halt deutlich billiger sein, einmal alle 2 Wochen einen Ballen in die Raufe zu werfen als jeden Tag den Zaun umzustecken.
Da muss jeder für sich und seine betrieblichen Voraussetzungen die beste Lösung finden.
Welches Weidemanagement würdest Du denn unter diesen Bedingungen empfehlen? Ich schätze, dass dies dann wohl eher eine "Opferweide" wäre oder? Und im Frühjahr saniert werden müsste? Oder könnte man da durch regelmäßiges Umstecken der Sanierung entgehen? Oder anders gefragt, wie kann ich unter solchen Bedingungen noch das Beste für die Wiese herausholen?
LG Maren
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peter e.
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Re: Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von peter e. »

ich kann für mich hier erkennen, dass es sich <NUR> um reines weidemanagement handelt, die schafe und deren zustand bzw. deren notwendigekit an gescheitem futter hinten an steht. Und hier ist wohl recht erkannt worden, dass
Da muss jeder für sich und seine betrieblichen Voraussetzungen die beste Lösung finden.
. Wenn ich eine bockherde oder güste schafe für einen reinen beweidungsgrund auf die fläche schicke kann ich das fehlen von heu oder zufütterung in kauf nehmen. In der (hoch-)trächtigkeit oder laktation geht das nicht!! Da ist - zumindest bei mir - die beweidung eine billige (zu-)fütterung. Deshalb habe ich auch das ganze jahr über - auch im sommer - immer heu auf der wiese stehen: wenn dieses genutzt wird kann ich erkennen, dass die wiese "fertig" ist, auch wenn ich meine, das sieht doch noch gut aus. Und es sollte sich an ein paar leitfäden gehalten werden: je nach besatzdichte max. eine woche auf der wiese, dass weiterstecken pro tag ist natürlich die bessere option, aber die zeit.....
Wenn ich auf lämmerproduktion verzichte kann ich auch auf andere dinge verzichten. Und die rasse spielt natürlich auch noch eine rolle.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

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Manfred
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Re: Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von Manfred »

Da bin ich ganz bei Peter.
Man kann da schlecht etwas raten, schon weil man nicht in deinen Kopf gucken kann, welche Ansprüche dort alle zusammen kommen.
Für eine optimale Leistung des Einzeltiers wäre es am besten, wenige Schafe auf eine riesige, gut gepflegte Flächen zu stellen und sie rauspicken zu lassen, was sie am liebsten fressen.
Für einen "gepflegt" (rasenartig) aussehende Fläche wäre es am besten, du hättest eine halbverhungerte Meute und teilst knapp in Streifen zu, so dass sie alles was dort steht ratzekahl abräumen.
Und für eine optimale Wirtschaftlichkeit brauchst du ein auf deine Abnehmer abgestimmtes Gleichgewicht aus Futterverwertung, Leistung des Einzeltieres und eingesetzter Tiergenetik.

Moorschnucken gehören ja trotz des heute relativ hohen Gewichts zu den extensiven Rassen, die langsam wachsen und dafür Zeug verwerten, das für manche Mastgenetik das sprichwörtliche Hungertuch wäre. Und sie werden idR auf Einlinge selektiert, um von den mageren Kost den Nachwuchs halbwegs vernünftig aufziehen zu können.
Du hast also deutlich mehr Freiheiten als jemand, der termingerecht feiste Mastlämmer abliefern muss.
Da dir eine gepflegte Optik der Fläche wichtig ist, würde ich es an deiner Stelle schon mit irgendeiner Form der Zuteilung versuchen, um ein gleichmäßiges Abfressen zu fördern, statt die Tiere gleich auf die ganze Fläche zu lassen. Außer die Winterfläche ist eh so bemessen, dass sie bis zum Frühjahr komplett kurz abgefressen wird.
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Henry
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Re: Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von Henry »

Bei uns hat es sich sehr bewehrt, den Schafen auf den Winterweiden am fernen Ende stückweise zuzugeben. Ich weiß, daß das eigentlich Standweideprobleme macht. Wir halten dort aber beispielsweise 10 Böcke auf (am Ende) 3,6ha, die zeit- bzw. tageweise auch noch auf weitere Grundstücke von 1,5ha gestellt werden. Wie übernehmen die Weiden nach dem letzten Schnitt im Oktober nach dem Pressen. Ab April liegen die Flächen wieder ohne Beweidung, kriegen Dünger und werden maschinell genutzt. Unsere eigenen Flächen liegen ab September bis zur Lammzeit im Februar ungenutzt. Zur Lammzeit kommen dann die Muttern auf diese Flächen. Danach wird die sauber gemulcht und es verbleiben nur 4 Böcke dort.
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Re: Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von Moorschnucke80 »

Hi peter e.

Vielen Dank für Deine Meinung. Diese Art der Schafhaltung ist nichts, was ich ausprobieren möchte.
Ich habe fünf Jahre Moorschnucken gehalten und im Herdbuch gezüchtet. Sie waren immer gesund und haben mir tolle Lämmer mit fast gar keinen Verlusten gebracht. Viele Zwillinge (obwohl ja lieber Einlinge erwünscht sind). Und ich habe immer zugefüttert (nur Heu), wenn mir die Schafe das signalisiert haben. Im Winter habe ich das Wohl der Schafe über das der Weide gestellt. (Nun würde ich das aber gerne etwas ausgleichen und auch zusätzlich etwas mehr auf die Weide gucken) Zudem habe ich etwas Landschaftspflege über den Nabu betrieben.
Dieses Jahr habe ich mich mit einem Ehepaar zusammen getan, die Waldschafe haben.
Und nun seit Anfang Dezember, wird mein Zufüttern von Heu kritisiert. Vor allem mit der Begründung, dass sie ja dann die Wiese nicht mehr ordentlich herunter fressen. Schafe auf eine Wiese drauf, bis diese ordentlich abgefressen ist. Und dann wird umgesteckt. Heu gibt´s nur wenn nichts mehr da ist.

Da wir diesbezüglich keinen Konsens gefunden haben, werden wir wieder getrennter Wege gehen. Irritiert hat mich halt etwas, dass sie nach deren Aussagen nicht die Einzigen sind, die sowas machen. Und ein Schafhalter meinte angeblich zu ihnen, auf der Fläche, wo unsere aktuell stehen von der Größe eines Hektars, würde dieser 10 Schafe sechs Wochen ohne Zufüttern von Heu stehen lassen. Er hat wohl Coburger Füchse und Brillenschafe.
Kann ja durchaus sein, dass diese noch genügsamer sind als Moorschnucken. Aber meine hätten sicher schon früher auf der Matte gestanden und wollten Heu. Von der Wiese hätten sie dann aber dennoch noch gefressen. (Ist viel Überständiges noch drauf. Haben die Fläche neu dazu bekommen)

Nun habe ich im Netz und in Büchern überall gesucht, wann denn das Zufüttern von Heu empfohlen wird. Dort habe ich gelesen, dass im Winter das Gras z.B. eher mal von Pilzen befallen sei und eine vergleichweise geringere Qualität aufweisen kann.
https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... rweide.htm
Vorher war es für mich selbstverständlich nach meinen Schafen zu schauen und ihren Hunger zu erkennen. Allerdings sind meine Bekannten auch der Auffassung, dass sie nach Bedarf füttern. Dazu haben sie sogar einen qm abgemäht, gewogen und anhand einer Bedarfstabelle ermittelt.
Mir sind dann irgendwann die Argumente ausgegangen. Habe ja selbst auch nicht die Weisheit mit Löffeln gegessen. Das hat mich doch alles sehr beschäftigt in letzter Zeit.
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Henry
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Re: Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von Henry »

Moorschnucke80 hat geschrieben:... einen qm abgemäht, gewogen und anhand einer Bedarfstabelle ermittelt.
Ich glaube, sowas geht nicht, weil weder der Trockenmassegehalt noch die tatsächlichen Nährstoffe bekannt sind und schon nicht, weil die Tiefe beim Mähen anders ist, als die Tiefe beim Abfressen. Allein schon durch geringe Bodenunebenheiten. Da wäre es wohl besser die Schafe nach dem Fressen zu wiegen ...
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Re: Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von peter e. »

von Moorschnucke80 » Mo 8. Jan 2018, 14:23
Und nun seit Anfang Dezember, wird mein Zufüttern von Heu kritisiert. Vor allem mit der Begründung, dass sie ja dann die Wiese nicht mehr ordentlich herunter fressen. Schafe auf eine Wiese drauf, bis diese ordentlich abgefressen ist. Und dann wird umgesteckt. Heu gibt´s nur wenn nichts mehr da ist
solch ein verhalten der tierhalter ignoriert die bedürfnisse der tiere bei der futterverwertung und somit der futteraufnahme in verbindung mit den noch oder kaum vorhandenen nährstoffen im futter - das kann tierschutzrelevant sein und wird von mir (und ich gehe davon aus auch von den meisten tierhaltern) kategorisch abgelehnt. Diesen ignoranten sind futterwerttabellen und bedarfswertberechnung unter ihre dementen augen zu halten. Heu wird erst dann gefressen, wenn die wiese nichts mehr hergibt, siehe mein vorheriges statement. Sicherlich kann ich die tiere <zwingen>, auch das zu fressen was sie lieber stehen lassen würden, bei der ein oder adneren rasse und wiese (bodenzusammensetztung, grasaufwuchs, jahreszeit) wird das auch ohne verluste mal für eine kurze zeit gehen. Aber nicht bei übergang in die hochträchtigkeit und anschließender laktation. Art- und tiergerechte haltung steht im vordergrund, und nicht das golfplatzähnliche aussehen einer inhaltlich leeren wiesenstückes.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

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Re: Fütterung bzw. Weidemanagement im Winter

Beitrag von Moorschnucke80 »

Art- und tiergerechte haltung steht im vordergrund, und nicht das golfplatzähnliche aussehen einer inhaltlich leeren wiesenstückes.
Ja genauso sehe ich es auch. Zudem habe ich halt noch gedacht, dass eine mehrere Wochen dauernde Beweidung auf einem Stück auch nicht so förderlich für die Wiese ist. Wenn ich meine Schafe länger auf einem Stück lasse und ihnen zusätzlich im Winter Heu füttere, dann nehme ich es quasi in Kauf, dass die Wiese eventuell darunter leidet.
Meine Bekannten meinen jedoch, dass das golfplatzähnliche Aussehen einer der Wiese förderlichen Beweidung entspräche. Und sie dementsprechend auch in der Verantwortung gegenüber dem Verpächter stünden, dies ordentlich zu handhaben. Da kam ich dann leider auch nicht sehr weit mit meinem verfolgten Konzept der kurzen Beweidung und langen Ruhezeit. Denn dies ist ihnen dann halt auch zuviel Aufwand die ganze Umsteckerei (obwohl ich da eigentlich auch noch recht bequem bin. Manch andere stecken da öfter als ich).
Gerade im Weidemanagement bin ich noch recht unsicher, weil ich in der ganzen Zeit (durch einen Umzug und häufig wechselnde Nabu Flächen) nie sehr lange auf einem Stück war. Ich konnte diesbezüglich Veränderungen nicht so lange verfolgen und herumjonglieren.
Wie gesagt, einen Konsens haben wir nicht gefunden. Sie sind noch ziemlich neu auf dem Gebiet der Schafhaltung, aber wissen dennoch genau was sie wollen. Na ja, dann müssen sie die Erfahrungen selber machen.
Diesen ignoranten sind futterwerttabellen und bedarfswertberechnung unter ihre dementen augen zu halten
Daran orientieren sie sich ja. Sie haben ein Stück Wiese gemäht und gewogen. Feuchtigkeit haben sie abgezogen und die üblichen 50 % sollen laut Tabellen ausreichen, um den Bedarf der Tiere zu decken. Daher bräuchten sie kein Heu. Und laut ihrer Berechnung könnten die Schafe auf dem einen 5000 qm großen Stück 50 Tage von fressen
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