Faulbaum und gemeiner Schneeball

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Streuobstwiese
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Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von Streuobstwiese »

Angrenzend an die Hausweide werden demnächst Fichten gegen Trachtgehölze ersetzt. Es geht hier hauptsächlich um den leider giftigen Faulbaum den die hiesigen Insekten im Vorgarten so sehr schätzen.
Angeblich wird er von Rehen und Kaninchen nicht verbissen.
Würde ihn gerne mehrfach auch hinter der Weide wachsen lassen.

Wie groß ist das Risiko für die Schafe? Zwischen ihnen und den Gehölzen wird immer E-Netz stehen...aber Blätter fliegen halt im Herbst.

Fändet ihr eine Pflanzung in der zweiten Reihe vertretbar? Die direkt an die Weide angrenzenden Sträucher werden aus ungiftigen Sorten bestehen. Ganzjährige Trachtfließbänder völlig ohne giftige Sträucher sind schwer realisierbar.
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Insane
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Re: Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von Insane »

Ich kann es dir natürlich nur aus rein subjektiver Erfahrung sagen: unsere Schafe dürfen gerade jetzt
zur Apfelsaison auch im Garten weiden. Sa stehen u.a. 2 Schneebälle, 1 Rhododendron, 1 Blauregen
2 Thuja und mehrere Pfaffenhütchen.

Beim ersten "Aufeinandertreffen" wird mal zaghaft am Blattwerk genagt (besonders bei Blauregen und
Rhododendron) aber noch nie hat ein Schaf ausgiebig von einem der Gewächse gefressen oder hat
Zeichen von Unwohlsein gezeigt. Ich denke, wenn genug gute Weide vorhanden ist, wird so ein Blatt,
wenn es denn mal aus der 2. Reihe reinweht zu vernachlässigen sein. ist aber wie gesagt nur meine
Erfahrung mit unseren Schafen.
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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Henry
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Re: Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von Henry »

Blauregen auf der Weide, Faulbaum und Thuja auch. Kein Problem, wenn die Schafe selbst selektieren können. Selbst andere Giftpflanzen gehen.
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Re: Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von Fröschchen »

Ganz schön mutig, so wissentlich...
Andererseits: wenn'se genügend anders GUTES Zeugs haben, naschen se mal am Opium und haben high... Froi hoch drei, oder??
LG
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Henry
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Re: Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von Henry »

Das ist der Hitchkock-effekt!

Es ist für eine Pflanze biologisch unnütz, wenn sie gefressen wird, weil sie gut schmeckt, der Fresser aber verstirbt. Besser ist es, wenn der Fressef durch Geruch oder Geschmack an Bauchweh oder Schlimmeres erinnert wird und deshalb von der Pflanze gleich abläßt.

Gefahr ohne das Wissen darüber ist unnütz. Wenn der Zuschauer nicht weiß, das eine Bombe da ist - unterm Tisch - dann ist das eine langweilige Unterhaltung. Mit dem Ticken, kommt Sinn hinein.

Schafe (nicht Lämmer) verstehen die Warnungen und fressen planvoll.
Henry
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Re: Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von Streuobstwiese »

OK, dann bin ich beruhigt. Danke ! Lämmer haben wir im Frühjahr und dann fliegen keine Blätter ... sollte also funktionieren. Macht die Erstellung des Pflanzplans entschieden leichter :-)
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Re: Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von Romanov II »

Moin,

ich hatte vor 3 Jahren einen netten Nachbarn, der es bestimmt gut meinte (...), der warf Rasenschnitt und Rhododendronzweige über den Zaun. Ergebnis: 1 Mutterschaf mit Unwohlsein und 10 vergiftete Lämmer. Habe mit Hilfe der Tierärzte alle Tiere durchbekommen, aber ne Mega-TA Rechnung am Ende :nudelholz:

Vielleicht ist das falsch, aber heimische Giftpflanzen werden offensichtlich leicheter erkannt?! Denn z.B gibt es keine Probleme mit Herbstzeitlosen.
Grüße von Anne

Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es auch, wenn es Spaß macht.
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Henry
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Re: Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von Henry »

Das Problem ist die andauernde Fütterei auf zu kleiner Fläche!

Schafe, die erst mal alles fressen, damit es das Schaf in der Nachbarschaft nicht vorher frißt, sterben an Vergiftung, weil sie dem Fütterer vertraun und nicht mehr selbst denken. Heckenschnitt von Thuja und Eibe, Ligusterschnitt (der sonst durch den Zaun wäxt) und Eicheln tütenwiese führen dann zu bedauenswerten Todesfällen und schlimmen Erkrankungen. Wenn Schafe fressen dürfen, was sie wollen, kommen sie unvergiftet durchs Leben - fast alle.
Henry
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Re: Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von Fröschchen »

Henry hat geschrieben: Eicheln
Unsere rennen jetzt täglich unter die Eichen, um einige abgefallene Früchte zu erhaschen. Ein amouse-guel, mehr nicht. Und alles ist chic!
Ebenso die komischen Fallobst-Äpfel (ich mach Kuchen jetzt mit anderem Belag, bringt nix); ist nicht zu vielle, aber die Viecherlen fröun sich...

LG
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Re: Faulbaum und gemeiner Schneeball

Beitrag von KABA »

Außerdem macht es oft einen Unterschied, ob die Schafe diese Pflanzen "natürlich wachsend" auf/an der Weide stehen haben, oder ob jemand da Strauchschnitt auf die Weide wirft! Strauchschnitt wird meist bedenken- und hemmungslos gefressen, ohne zu sortieren, während "lebende Pflanzen" mit mehr Bedacht angegangen werden.
So ungefähr meinte Henry das sicher auch, und das "fast alle" im letzten Satz sind diese berühmt-berüchtigten Ausnahmen, die die Regel bestätigen... Ich hatte mal ein Ziegenlamm, das als Flaschenlamm frei auf dem Hof rumlaufen konnte und dann den damals noch vorhandenen Rhododendron testete - mit verheerenden Folgen für den Gesundheitszustand. Mit Hilfe des TA hat er das überlebt - und fing danach sofort wieder an, von dieser Pflanze zu fressen, Blödmann, der... :ruebe: :vogel:
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
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