Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Antworten
Benutzeravatar
Streuobstwiese
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 276
Registriert: Mo 12. Dez 2016, 05:36
Schafrasse(n): Shropshire-Schafe
Herdengröße: 5

Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Streuobstwiese »

Heute kam das Ergebnis der Bodenanalyse.
Grund : zunehmendes Moos

schwerer Lehmboden
pH-Wert 6,4 ...freu
P2O5 24 (Gehaltsklasse C) ...freu
Mg 15 (Gehaltsklasse D)
K2O 13 (Klasse B...also Mangel) :-(

Cu 3,5 (Klasse C ... freu)
B 0,34 (Klasse A und somit heftiger Mangel) :-(
Mn 149 (Klasse E ...)
Zn 9,7 (Klasse E...)

Humusgehalt 3,9%
C/N-Verhältnis 12

Wenn ich das richtig kapiere, fehlt da Bor und Kalium.

Kann das eine Ursache für das Moosproblem sein oder liegt es tatsächlich nur an der Trittverdichtung?

Wie würdet ihr jetzt vorgehen?

Ein NPK-Dünger passt ja wegen des guten Phosphorwertes nicht.

Kalium in Form von Kornkali ?
Kali als Blattdünger/Einzeldünger? Zum Beispiel http://www.progema.de/produkte/profi-vi ... aktiv.html
Patentkali scheidet wg dem Magnesiumgehalt ja eher aus.

Bor bekomme ich die Tage. Die Hausweide ist mit 3500m² zu klein um nen 10-Liter-Kanister zu besorgen. 500ml für die komplette Fläche oder mehr?

Hoffe und freue mich auf hilfreiche Antworten. Als Laie ists echt schwer...
Manfred
Beiträge: 1835
Registriert: Mi 28. Sep 2016, 22:36
Wohnort: Frankenwald

Re: Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Manfred »

Das Problem ist mit 99% Wahrscheinlichkeit dein Weidemanagement.
Du weidest vermutlich die Gräser kaputt und schaffst so Platz für die Moose.

Wie oft und wie lange sind die Schafe denn auf der Fläche?
Benutzeravatar
Streuobstwiese
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 276
Registriert: Mo 12. Dez 2016, 05:36
Schafrasse(n): Shropshire-Schafe
Herdengröße: 5

Re: Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Streuobstwiese »

Jede Parzelle wird ca ne knappe Woche beweidet. Danach mähe ich auf höchstmöglicher Stufe/Einstellung nach und lasse 6 bis 8 Wochen Pause. Das Gras steht nach einer Beweidung immer noch so hoch, dass der Mäher auf höchster Stufe an den meisten Stellen ordentlich zu tun hat oder es auch nur schräg legt. Nur die Lieblingsstellen sind dann etwas kürzer gefressen.
Moosbegünstigend ist ganz klar der Schatten der Obstbäume aber inzwischen entdecke ich auch erstes Moos an sonnigen Stellen.
Habe kein Gerät um höher arbeiten zu können und eigentlich sollte die höchstmögliche Einstellung ja auch reichen. In der Haupt-Wachstumszeit mähe ich in der Ruhephase ein mal "zwischen". Das Mähgut verbleibt immer auf der Fläche.
Ich sähe ca 2 mal pro Saison nach.
Manfred
Beiträge: 1835
Registriert: Mi 28. Sep 2016, 22:36
Wohnort: Frankenwald

Re: Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Manfred »

Hm. Hört sich eigentlich gut an. Kannst du evtl. mal einige Bilder einstellen?
Benutzeravatar
Streuobstwiese
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 276
Registriert: Mo 12. Dez 2016, 05:36
Schafrasse(n): Shropshire-Schafe
Herdengröße: 5

Re: Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Streuobstwiese »

Kann ich gerne machen...sobald es denn mal nicht gerade so schüttet wie jetzt.

Kann mir vielleicht jemand eine Einschätzung zu dem oben verlinkten Kali-Blattdünger geben? Wäre eine vergleichsweise günstige Lösung so sie denn Sinn macht. Ist ja eigentlich zur Blattdüngung von Obstbäumen gedacht...
Benutzeravatar
Streuobstwiese
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 276
Registriert: Mo 12. Dez 2016, 05:36
Schafrasse(n): Shropshire-Schafe
Herdengröße: 5

Re: Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Streuobstwiese »

Bild

Bild

Bild

Ist vor 5 Tagen gemäht worden. Das Gras steht eigentlich hoch aber dazwischen sind immer wieder Moosinseln. Es wächst sehr unterschiedlich schnell und dort, wo Erhebungen/verzogene Maulwurfshaufen sind, mäht der Mäher natürlich trotz höchster Stufe tief.

Sorry für euren verrenkten Nacken aber ich bin schon glücklich, die Bilder überhaupt winzig genug zu bekommen.
Manfred
Beiträge: 1835
Registriert: Mi 28. Sep 2016, 22:36
Wohnort: Frankenwald

Re: Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Manfred »

Hm. Vermutlich betrachten wir das Thema Weide aus unterschiedlichen Perspektiven.
Dir scheint eine gepflegte Optik wichtig zu sein?
Das Moos ist für dich dann vermutlich auch eher ein optisches als ein Ertragsproblem?
Das schaut mehr nach Rasen aus als nach Wiese. Hauptsächlich kriechende Untergräser, die eine dichte Matte bilden.
Wie schaut denn dein Gras vor der Beweidung aus? Hast du von so einer Fläche auch ein Foto?

Aus Rasenpflege-Sicht wäre vermutlich ein Vertikutierer oder ein kräftiger Striegel gefragt, um die Narbe durchzulüften.
Benutzeravatar
Streuobstwiese
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 276
Registriert: Mo 12. Dez 2016, 05:36
Schafrasse(n): Shropshire-Schafe
Herdengröße: 5

Re: Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Streuobstwiese »

Es geht mir durchaus um den Ertrag und weniger um die Optik. Das von dir nicht genannte, zusätzliche Kriterium ist Mähbarkeit. Der vorhandene, alte Mäher hat 15PS und kommt bei sehr hohem, fetten Aufwuchs sehr schnell an seine Grenzen. Geld für Profiausrüstung ist aktuell klar nicht vorhanden. Wir müssen mähen, kurz bevor er es nicht mehr packt.

Es wird mehrmals im Jahr gestriegelt. http://www.ebay.de/itm/like/36165297203 ... dispItem=1 So ein Teil hängt dann mit ca 25 Kilo beschwert hinterm Mäher und holt ordentlich Filz heraus. Manchmal zu viel um es auf der Fläche belassen zu können...dann ist Handarbeit gefragt.

Fläche kurz vor der Beweidung...da habe ich auf den Hausflächen jetzt kein Bild. Die Schafe waren jetzt lange am Haus, gehen morgen raus auf die angrenzende, zugepachtete Fläche...ein letztjährig mit Weide eingesähtes Feld. Fotos von dort sind nicht aussagekräftig da die Struktur dort eine völlig andere ist. Auf ein zum Thema passendes "kurz vor der Beweidungs-Foto" musst du leider mindestens noch 4 Wochen warten.
Manfred
Beiträge: 1835
Registriert: Mi 28. Sep 2016, 22:36
Wohnort: Frankenwald

Re: Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Manfred »

Mit so einem weichen Striegel holst du zwar einiges raus, erreichst aber kein wirkliche Belüftung und Entfilzung.
Professionelle Grünlandstriegel zum Entfilzen haben richtig dicke Zinken (der Güttler Greenmaster z.B. 12 mm) und ca. 250 bis 350 kg Masse pro m Arbeitsbreite.
Wenn du das Moos loswerden willst, hast du m.E. zwei realistische Möglichkeiten: Entweder zu bekämpfst es immer wieder mal chemisch (Eisen-II-Sulfat), oder du sorgst für längeres und dichteres Gras, um das Moos zu beschatten und zu ersticken.
Benutzeravatar
Streuobstwiese
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 276
Registriert: Mo 12. Dez 2016, 05:36
Schafrasse(n): Shropshire-Schafe
Herdengröße: 5

Re: Frage zu Bodenanalyse auf der Weide

Beitrag von Streuobstwiese »

Vielen Dank für deine Einschätzung.
Eisensulfat kam da genau 1 mal in 12 Jahren drauf...
Profigerätschaften sind hier weder bezahlbar noch sinnig. Dort stehen viele Halbstämme/Obstbäume und es blieben viele Bereiche unbearbeitet. So alle 2 Jahre haben wir mit einem leistungsstarken Leihgerät vertikutiert...und dazwischen halt gestriegelt. Um immer möglichst hohes Gras sind wir bemüht.

Nun denn. Vielleicht bekomme ich ja auch noch ein Feedback zu der Verwendbarkeit von dem flüssigen Kalium.
Die Fläche hat einen klaren Mangel davon und der soll ausgeglichen werden. :bet:
Antworten